Am heutigen Freitag ist eine neue Internetseite online gegangen, welche die 11.500 Karteikarten zum Zentraldepot der Nationalsozialisten vereint zugänglich macht, die sich heute im Archiv des Kunsthistorischen Museums und des Bundesdenkmalamts finden. Die neue Rechercheseite ist ein gemeinsames Projekt der Kommission für Provenienzforschung und des Archivs des KHM.

Mit der Seite www.zdk-online.org können Interessierte nun erstmals parallel in den Quellen aus Bundesdenkmalamt und KHM zum NS-Kunstraub in Österreich recherchieren. Durch die Onlinevariante der Zentraldepotkarteien soll einerseits der Zugang für Forscher erleichtert und andererseits das Originalmaterial geschont werden, wobei sowohl virtuell die Karteikarten durchblättert, als auch im Volltext gesucht werden kann.

Arisierte Kunstschätze

Basis für die Karteien ist das 1938 in der Hofburg in 15 Sälen und 18 kleineren Magazinräumen eingerichtete "Zentraldepot für beschlagnahmte Sammlungen". Hierin lagerten die Nazis Sammlungen ein, die sie Juden entzogen hatten. In Summe waren über 10.000 "arisierte" Kunstobjekte in der Burg zwischengelagert. Die Leitung des Depots oblag bis Sommer 1940 dem Kunsthistorischen Museum, das für die Katalogisierung und Dokumentation der beschlagnahmten Objekte verantwortlich zeichnete.

Aus dieser Zeit stammt ein Teil der Karteikarten. Ein weiterer findet sich im Archiv des Bundesdenkmalamts, hatte doch dessen Vorläufer, das Institut für Denkmalpflege, 1940 die Verwaltung des Zentraldepots übernommen. Virtuell werden nun die beiden Bestände zusammengeführt. (APA, 01.12.2017)