Wien – Sportminister Hans Peter Doskozil (SPÖ) will in den letzten Tagen seiner Amtszeit noch Akzente im Kampf gegen Missbrauch im Sport setzen. In einem Interview mit Puls 4 kündigte der scheidende Minister eine Studie an, die untersuchen soll, wie weit verbreitet sexueller Missbrauch im österreichischen Sport ist. Zudem sollen die Fördervergabe an Verbände an Präventionsarbeit geknüpft werden.

In einer Studie in Deutschland aus dem Jahr 2016 haben ein Drittel der Athletinnen erklärt, zumindest einmal mit einer Form sexualisierter Gewalt konfrontiert worden zu sein. Eine ähnliche Studie gibt es in den USA.

Reaktion

Nun soll als Reaktion auf den Fall von Ex-Skifahrerin Nicola Werdenigg, den sie im STANDARD-Sportmonolog schilderte, auch Österreich mit einer Untersuchung folgen. "Wir werden jetzt noch eine Studie erarbeiten lassen, die untersucht, wie verbreitet ist sexueller Missbrauch im Sport", sagte Doskozil und gab bekannt, damit den vom Ministerium getragenen Verein "100 Prozent Sport" damit zu beauftragen.

Zudem soll im Zuge der Reform der Sportförderung, die am 1. Jänner kommenden Jahres in Kraft tritt, dieses Thema verankert und Präventionsarbeit in diesem Bereich ein Kriterium der Fördervergabe werden. "Hier wird es eine Vorgabe sein, die natürlich auch wesentlich ist für die Fördervoraussetzung, dass sich Verbände dieses Themas widmen, dass präventive Arbeit zu dieser Thematik geleistet wird", erklärte Doskozil. (APA, 1.12.2017)