Der Mord an der Journalistin Daphne Caruana Galizia sorgte im Oktober weit über die Grenzen Maltas hinaus für Anteilnahme und Empörung.

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Valletta – Maltas Premier Joseph Muscat hat am Montag im Mordfall Daphne Caruana Galizia die Festnahme von zehn Personen bekanntgegeben, die mit der Autobombenexplosion von Mitte Oktober in Verbindung stehen sollen. Bei acht Personen, deren Festnahme Muscat zunächst bekanntgegeben hat, handelt es sich um maltesische Staatsbürger. Später twitterte der Premier, es habe zwei weitere Festnahmen gegeben. Muscat deutete an, dass die Männer mit dem organisierten Verbrechen in Verbindung stehen könnten, mehrere von ihnen seien vorbestraft.

Die Verhaftungen erfolgten laut Muscat bei einer gemeinsamen Aktion der Geheimdienste, der Polizei und der Armee. Innerhalb von 48 Stunden solle über eine formelle Anklage entschieden werden.

Mehrere Politiker in Visier der Aufdeckerjournalistin

Der Mord an der Aufdeckerjournalistin hatte für Aufsehen gesorgt, weil viele Beobachter einen politischen Zusammenhang herstellten. Die 53-jährige Caruana Galizia hatte immer wieder über Verstrickungen maltesischer Politiker in Fälle von Steuerhinterziehung berichtet. Sowohl Vertreter der Opposition als auch solche der Regierung waren etwa in ihren Recherchen zu den Panama Papers beschuldigt worden, sich unrechtmäßig verhalten zu haben. Unter den Genannten ist auch Premier Muscat. (red, Reuters, 4.12.2017)