Was alles dazugehört, dass ein Abend für 600 Gäste so abläuft. Wer nicht geladen ist, sondern solche Events managt, kann als "project owner" zumindest sicher sein, dass der Job nie eintönig, selten berechenbar wird.

Foto: Christian Fischer

Wien – "Viele Bewerber, die zu uns kommen, haben die falschen Vorstellungen. Sie denken bei ihrem zukünftigen Job an Party, Prominenz und ,Seitenblicke'", stellt der Dachverband der heimischen Eventmarketer (emba) klar. Tatsache sei, dass erfolgreiche Livemarketer Sparringpartner für Marketing und Vertriebschefs seien, ihre Kompetenz in der strategischen Konzeption, der kreativen Idee und ihrem Know-how liege und Partyorganisation einen verschwindend kleine Anteil am Geschäft ausmache.

Dass es zwar um Erfahrung, aber nicht um "selbstgestrickt" geht, macht der Dachverband Emba auch deutlich – zu diesem Zweck gibt es auf der Homepage eine Zusammenschau der möglichen Ausbildungs- und Studienwege inklusive Preisen und ECTS-Punkten. Aufgelistet sind nicht nur FHs von Kufstein bis St. Pölten, sondern auch universitäre und private Institute. Interessant dabei: Betrachtet man die einzelnen Kriterien, wird dem Projektmanagement an allen Fachhochschulen nahezu gleiche Bedeutung beigemessen. An der Fachhochschule für Eventmanagement in St. Pölten steht Projektmanagement sogar an erster Stelle. Auch hinsichtlich des Praxisbezugs gibt es große Parallelen.

Keine Partylöwen

Dass Eventmanagement kein Job für Partylöwen ist, okay. Welche Typen sind demnach aber geeignet? Mitbringen sollten künftige Livemarketer auch persönliche Eigenschaften wie zum Beispiel hohe Stressresistenz, Organisationstalent, Führungsqualitäten, Freude am Präsentieren und Verkaufen. "Und das ist das Spannende, wir brauchen Strategen, die kreativ sind und ein Talent für die praktische Umsetzung haben, die offen auf andere Menschen zugehen. Wer das von sich sagen kann, der sollte sich nur noch die richtige FH suchen und Praktika bei Agenturen machen."

Und nochmals zum Profil: Erfolgreiche Livemarketing-Profis sind Multifunktionstalente, sind demnach "all in one": Projektmanager, Sicherheitsexperte, Rechtsexperte, Finanzplaner, Stratege und kreativer Kopf, nicht zu vergessen Präsentator und guter Verhandler.

Ein zweifellos hoher Anspruch, der viel Know-how erfordert. Den Job muss man mögen, denn hier gibt es kein "nine to five", dafür aber umso mehr spannende Herausforderungen. Neue Projekte, interessante Menschen und Unternehmen garantieren dafür, dass diese Profession nie eintönig wird. "Wir kommunizieren im Fünfkanalsystem", heißt es auf der Homepage der Emba. Und als Abgrenzung: "Wir sprechen mit unseren Maßnahmen alle fünf Sinne an. Das unterscheidet uns von Werbe- und PR-Profis. Umso komplexer ist unser Aufgabengebiet." (kbau, 7.12.2017)