Menschenrechtsverteidiger, Gewerkschafter, Experte für für englische Literatur: Osman Isçi steht in der Türkei unter massivem Repressionsdruck.

foto: EuroMed Rights

Wien – Seit 2010 verleiht die Liga für Menschenrechte, die älteste österreichische Menschenrechtsorganisation, jährlich einen Preis für besonderes Engagement. Heuer wird Osman Isçi, Generalsekretär der türkischen Human Rights Association und Vorstandsmitglied der Menschenrechtsorganisation in der Mittelmeerregion, EuroMed Rights, ausgezeichnet, "stellvertretend für die Menschen in der Türkei", sagt Liga-Präsidentin Barbara Helige.

Persönlich in Wien den Preis entgegennehmen kann Isçi, Gewerkschafter und Verfasser von vier Berichten über Versammlungsfreiheit, nicht. In der Türkei steht er unter Ausreiseverbot, im April 2017 hat er seine Arbeit als Experte für englische Literatur an der Hacettepe-Universität in Ankara verloren, auch ein Gerichtsverfahren läuft gegen ihn. Seine Rede bei der Verleihung des mit 1000 Euro dotierten Preises am Samstag ab 19 Uhr im Lokal Curtain am Wiener Petersplatz – wo auch das Filmfestival This Human World endet – wird Isçi daher per Videobotschaft halten. (bri, 9.12.2017)