Gaza/Jerusalem – In den Palästinenser-Gebieten halten die Proteste gegen die Anerkennung Jerusalems als israelische Hauptstadt durch US-Präsident Donald Trump an. Allerdings fielen sie am Samstag deutlich geringer aus als am Vortag. Vom Gazastreifen aus bewarfen rund 60 Jugendliche israelische Soldaten jenseits der Grenze mit Steinen.

Nach offiziellen Angaben schossen die Soldaten zurück und verletzten dabei einen Palästinenser. Auch in Bethlehem im Westjordanland bewarfen palästinensische Jugendliche israelische Soldaten mit Steinen und schleuderten ihnen brennende Reifen entgegen. Die Soldaten setzten Tränengas ein, um die Jugendlichen zu vertreiben.

"Tag des Zorns"

In Ost-Jerusalem gingen israelische Sicherheitskräfte mit Tränengas gegen etwa 60 Demonstranten vor. Am frühen Morgen hatte die israelische Luftwaffe Angriffe auf den Gazastreifen geflogen und dabei nach Angaben der radikal-islamischen Hamas zwei ihrer Mitglieder getötet.

Am Freitag waren Tausende Palästinenser dem Aufruf der Hamas gefolgt, die als Reaktion auf Trumps Ankündigung einen "Tag des Zorns" ausgerufen hatte. Bei den Zusammenstößen wurden nach Angaben der Palästinenser zwei Menschen getötet und Dutzende weitere verletzt.

Nach Angaben der israelischen Armee griff die Luftwaffe im Gazastreifen vier Stellungen der Hamas an. Ziele seien ein Munitionslager, zwei Waffenfabriken und einen Militärstützpunkt gewesen. Am Vortag hatten palästinensische Extremisten mindestens drei Raketen vom Gazastreifen aus auf israelische Städte abgefeuert. (APA, 9.12.2017)