Hinten den Kulissen: So sehen die AR Stickers am Pixel 2 XL aus.

Foto: Georg Pichler / DER STANDARD

Google macht einen Traum vieler "Star Wars"-Fans zur Realität – wenn auch nur zur augmentierten. Dank der neuen "AR Stickers" können Besitzer von Pixel-Smartphones künftig Charaktere aus der beliebten Filmsaga mit Realbildern kombinieren. Wer will, kann sich also einen Porg auf die Couch packen oder von einem Stormtrooper beschützen lassen – und das Ergebnis als Video festhalten.

AR Stickers

Verantwortlich dafür zeichnet ein neues Feature namens "AR Stickers": Erstmals Anfang Oktober im Rahmen der Präsentation des Pixel 2 vorgezeigt, handelt es sich dabei um virtuelle Figuren, die in der Kamera-App im Raum positioniert werden können. Was die Nutzer dabei erleben, kann zudem als Videoclip festgehalten werden. Neben den erwähnten "Star Wars"-Stickern gibt es auch welche mit Figuren der Serie "Stranger Things" und diverse andere Objekte.

Unerwarteter Besuch in der Redaktion.
Andreas Proschofsky

Im Test liefert das durchaus beeindruckende Ergebnisse. Die Figuren bleiben tatsächlich fix positioniert, es kann also um sie herumgegangen werden, gleichzeitig reagieren sie auf Annäherung oder interagieren zum Teil auch miteinander. So lohnt es sich durchaus zwei virtuelle Charaktere – etwa "Eleven" und einen "Demogorgon" aus "Stranger Things" direkt nebeneinander zu stellen und zu sehen was passiert. Auch das Umgebungslicht wird in die Darstellung der virtuellen Objekte einbezogen, zudem werfen sie alle einen Schatten.

ARCore

Basis für all dies ist eine Technologie namen AR Core: Dabei handelt es sich um Googles Pendant zu Apple AR Kit, beide sollen sie als Basis für Augmented-Reality-Anwendungen am Smartphone dienen. In Googles Fall ist dies eine direkte Weiterentwicklung der Forschungen rund um die AR-Smartphones des "Project Tango", wobei der neue Ansatz aber ohne spezielle Extra-Hardware auskommt. Trotzdem schafft es AR Core anhand der Analyse der Kamerabilder und einer Portion Maschinenlernintelligenz eine räumliche Wahrnehmung vorzunehmen, also Objekte wie Boden, Tisch oder auch herumstehende Kisten korrekt zu erkennen, und so die Sticker richtig zu positionieren. Im Fall des Pixel 2 wird zudem der Dual-Pixel-Sensor der Kamera genutzt, um zusätzliche Tiefeninformationen zu erhalten.

Exklusivität

Derzeit ist das Ganze exklusiv für Googles eigene Smartphones der Pixel-Reihe verfügbar, auch das eben erst veröffentlichte Android 8.1 stellt eine Voraussetzung dar. Die ebenfalls notwendigen, neuen Versionen von AR Core und AR Stickers werden automatisch als Update über den Play Store geliefert. Sind diese einmal installiert, wird ein neuer Menüpunkt in der Kamera-App angeboten, über den das Feature aufgerufen werden kann.

Ausblick

Abzuwarten gilt, wie lange das Feature Pixel-exklusiv bleiben wird. Die Basissoftware AR Core soll jedenfalls auf Sicht für sämtliche neue Android-Smartphones verfügbar sein. Vor einigen Wochen hieß es dazu, dass AR Core noch vor Ende des Jahres rund 100 Millionen Android-Usern zur Verfügung stehen soll, da man unter anderem eine Partnerschaft mit Samsung eingegangen ist. Dieses Ziel scheint angesichts der kurzen verbliebenen Zeit nun allerdings reichlich ambitioniert. (Andreas Proschofsky, 12.12.2017)