Lugt man durch das Schaufenster des neuen Geschäftes namens "Macchiarte" in der Wiener Weihburggasse 17 (gleich um die Ecke vom Franziskanerplatz) kann man sich schon die Nase platt drücken. Im Inneren des teilweise denkmalgeschützten, ehemaligen Modegeschäfts funkelt und blitzt es. Schuld daran sind nicht nur die blank polierten Kaffeemaschinen, die allesamt wie kleine, technische Tabernakel daherkommen, sondern auch die Gestaltung des Geschäfts durch das Architekturbüro Eidos. Mit viel dunklem Glas, Messing und dunklem Holz wurde ein passender Rahmen für diese kleine Kaffeewelt geschaffen.

Macchiarte
Foto: Hausenblas

Angeboten werden verschiedene Mühlen- und Pad-Systeme, die besten Pferde im Stall sind freilich die Siebträgermaschinen, die preislich zwischen 1650 und satten 14.500 Euro liegen, wobei die teuersten Stücke aus dem Hause "Slayer" in Seattle stammen und die "Harleys unter den Maschinen sind", sagt Geschäftsführer Michael Lackner, der die Geräte im Paket, sprich mit Mühlen, Kaffee, Reinigungsmaterial verkauft. Andere Marken tragen so Namen wie "La Marzocco", "La Pavoni", oder "Quickmill". An Kaffee bietet das Geschäft auf 40 Quadratmetern allerlei Bohnen von Nord- bis Süditalien an, aber auch die österreichischen Marken Kanzi aus Trumau oder Jamilla aus Zeltweg sind vertreten.

Foto: Michael Hausenblas

Teure Gerätschaften

Was die Zielgruppe für derlei Gerätschaften betrifft, kann man mutmaßen: Irgendwo zwischen "Double-Income-No-Kids-Volk" und Menschen, die sich leidenschaftlich mit dem Thema Kaffee beschäftigen, dürfte die Kundschaft liegen. "Stimmt", sagt Michael Lackner. Es gäbe aber sogar Studenten, die auf eine solche Maschine sparen. Wahrscheinlich eher weniger. Warum die Nachfrage nach hochwertigen Dingen rund um den Kaffee in den letzten Jahren derart anstieg (siehe auch Mitbewerber unten), begründet der Fachmann so: "Es ist wie beim Wein oder beim Essen. Menschen setzen sich heute einfach gern mit Qualität auseinander, darauf haben auch die Anbieter von Maschinen reagiert, die früher in erster Linie auf Gastro-Maschinen spezialisiert waren. Der italienische Lifestyle trägt das Übrige dazu bei".

Wer glaubt, er kann einfach ins Geschäft gehen und eine dieser Maschinen unter den Arm klemmen und unterm Christbaum platzieren, ist allerdings auf dem Holzweg. "Es ist sehr wichtig, dass man sich mit einer solchen Maschine und ihrer Technik auseinandersetzt." Für die Einschulung im Geschäft beraumt Lackner eine gute Stunde an. Es gibt aber auch die Möglichkeit, einen Techniker nach Hause zu bestellen, der einem zeigt, wie man seinen Lieblingskaffee zusammenbringt. (maik, 13.12. 2017)