Blümchen sind was für Mädchen. Oder für Ferdinand, der sich schon als Jungstier im Trainingscamp von den Kollegen darin unterscheidet, dass sein Herz ein bisschen weicher ist. Weshalb sich sein Wunsch, eines Tages in der Arena von Madrid dem weltbesten Matador entgegenzustampfen, in Grenzen hält. Lieber kuschelt er mit des Farmers Tochter beim Einschlafen.

Das Glück der Erde liegt auf dem Rücken eines Stiers: "Ferdinand – Geht stierisch ab".
Foto: Twentieth Century Fox

Aber so geht's natürlich nicht, weshalb sich – ein ungünstiger Zufall jagt den nächsten – Ferdinands Bewährungsprobe als erwachsener Kampfstier wider Willen nicht vermeiden lässt: Auch der größte Humanist kann eben seiner tierischen Bestimmung nicht auf Dauer entkommen.

Bis es so weit ist, lehrt einen dieser – auf dem 1936 erschienenen US-Kinderbuch von Munro Leaf basierende – Animationsfilm die nach wie vor gültigen Werte: Selbstfindung, Zusammenhalt, Rücksicht auf Schwächere und Treue.

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Wie die im Vergleich zum Konkurrenten Pixar/Disney eher aufgeräumt wirkenden Produktionen der Blue Sky Studios (Ice Age, Rio), kommt auch Ferdinand (Regie: Carlos Saldanha) ohne größeren Firlefanz, dafür leicht bieder und charmant zur Sache.

Wie immer entbehrlich: die "Ösi-Fassung", diesmal mit drei hochnäsigen Andalusiern auf der Koppel. Lustig: Elvira, die Beruhigungsziege, die einem wütenden Stier die innere Ruhe nicht schenkt. (pek, 13.12.2017)