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Dave Ryding wird kein Freund mehr von ÖSV-Präsident Peter Schröcksnadel.

Foto: AP Photo/Alessandro Trovati

Obergurgl – Das britische Skijuwel Dave Ryding fährt nun unter der Patronanz des "Diamanten der Alpen". Die Tourismusregion Obergurgl-Hochgurgl im Ötztal kann ihr Glück kaum fassen. Eine der heißesten Aktien des Slalomlaufs während der Saison als Werbeträger zu gewinnen ist auch keine kleine Sache. Zu verdanken haben das die Tiroler vor allem Peter Schröcksnadel.

Die "Oberösterreichischen Nachrichten" berichten, dass der Skiverbandspräsident und Miteigentümer der Hinterstoder-Wurzeralm-Bergbahnen AG dem besten Engländer im Weltcupzirkus die Nutzung des Skigebiets Höss zu Trainingszwecken verwehrt. Damit einher gehe die Zurücknahme vertraglich zugesicherter Privilegien wie etwa der Nutzung der Infrastruktur des Landesnachwuchszentrums ob Hinterstoder. Ryding ging auch seines Kopfsponsors, der Region Pyhrn-Priel, verlustig.

Lose-lose-Situation

"Wir sind sehr enttäuscht über diesen Schritt, können aber nichts dagegen machen", sagte Pyhrn-Priel-Geschäftsführer Thomas Scholl den "OÖN". Ryding entwickelte sich schließlich in den vergangenen zwei Jahren vom Risikoinvestment zu einem Glücksfall. Seit acht Jahren im Weltcup, war ihm im Jänner mit Rang zwei im Slalom zu Kitzbühel der Durchbruch gelungen. Zum Auftakt dieser Saison bewies er mit Bestzeit im ersten Lauf von Levi seine Konkurrenzfähigkeit. Trainings mit dem Mann aus Lancashire seien für die Schüler des Landesleistungszentrums stets ein Ansporn gewesen.

Schröcksnadel erinnerte im Zusammenhang mit Rydings Ausbootung an seine schon Jahre zurückliegende harsche Kritik am Ötztal-Tourismus für dessen Kooperation mit dem US-Skiverband. Der ÖSV-Boss hatte diesen Kontrakt als "grobes Foul" bezeichnet: "Wir sind Österreicher, wir sind österreichischer Skisport, wir sind österreichischer Tourismus." Im Gegensatz zu damals habe er nun Handlungsspielraum. Das Ötztal dankt. Kilian Albrecht, einst ÖSV-Rebell, heute Rydings Manager, wollte dazu nicht Stellung nehmen. (red, 13.12.2017)