Nach nicht einmal zwei Monaten Schule soll also schon wieder eine Pause eingelegt werden. Es geht um den nächsten großen Wurf (Achtung: Ironie!) der Demnächst-Koalitionäre: die Herbstferien.

Da kann man aus guten Gründen dagegen sein. Weil das Wetter im Oktober nicht mehr schön ist. Weil das Urlaubsgeld nicht reicht. Weil der Lernfluss unterbrochen ist, die Kinder unbetreut, die autonomen Schulen ein Trugbild sind.

Umgekehrt lässt sich argumentieren, dass die schulautonomen Tage – vier bis fünf an der Zahl -, vielerorts mit Feiertagen kombiniert, ohnehin bereits eine Art Ferienwoche ergeben. Dass Eltern, deren Kinder verschiedene Schulen besuchen, schon jetzt Organisationsschwierigkeiten haben. Dass die Sommerferien, von denen ÖVP und FPÖ eine Woche abzwacken wollen, ohnehin viel zu lang und die Kinder nach zwei Monaten Schule wieder erschöpft sind.

Jedenfalls sind die türkis-blauen Urlaubspläne ein inhaltlicher Nebenschauplatz. Einer, der von heiklen Themen wie Steuern und Sozialem gut ablenkt. Und einer, der in der Reihe der bildungspolitisch notwendigen Maßnahmen völlig belanglos ist. Wenn künftig trotzdem österreichweit von 26. Oktober bis 2. November schulfrei ist, dann bitte mit zwei Ergänzungen: regulärer Unterricht ab dem ersten Schultag statt einzelne Stunden in der ersten Woche. Und offene Schulgebäude mit interessanten Betreuungsangeboten für alle, die nicht auf den Malediven sind. (Karin Riss, 145.12.2017)