Tokio – Wegen der Bedrohung durch Nordkoreas Raketen baut Japan seine Raketenabwehr aus. Die Regierung beschloss am Dienstag, zwei Aegis-Systeme für Abfangraketen anzuschaffen. Die Technologie kommt von der Schutzmacht USA.

Bisher verfügt Japan über eine zweistufige Raketenabwehr: Eine erste Verteidigungslinie basiert auf der auf Aegis-Zerstörern installierten Standard Missile-3 (SM-3). Eine zweite ist das Patriot Advanced Capability (PAC-3) auf dem Land. Die neuen Aegis-Systeme sollen 2023 bereitstehen. Sie könnten das ganze Inselreich abdecken, meldeten Medien. Eines soll in der Provinz Akita im Nordosten, das andere in der Westprovinz Yamaguchi installiert werden.

Japans rechtskonservativer Ministerpräsident Shinzo Abe unterstützt die Politik von Präsident Donald Trump gegenüber Nordkorea, wonach weiter "alle Optionen" auf dem Tisch seien, einschließlich eines militärischen Vorgehens. Beide wollen den Druck auf Nordkorea erhöhen. Abe will hierzu die Sicherheitskooperation ausbauen und Japans Militär mehr Verteidigungsausrüstung aus den USA verschaffen. Dazu wird der Militärhaushalt seit Jahren weiter aufgestockt. (APA, dpa, 19.12.2017)