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Eine Welle an Belästigungs- und Vergewaltigungsskandalen hat in den vergangenen Monaten die Filmbranche erschüttert. Beginnend mit Enthüllungen über den Produzenten Harvey Weinstein, sahen sich anschließend zahlreiche andere Kreative – etwa Drehbuchschreiber oder Schauspieler – mit Vorwürfen der Belästigung konfrontiert. Beispielsweise Kevin Spacey, gegen den Ermittlungen laufen. Netflix beendete daraufhin seine Zusammenarbeit mit dem Hollywood-Star, seine Szenen in Ridley Scotts Film "All the Money in the World" wurden mit einem anderen Schauspieler neu gedreht.

Grüne oder verfaulte Äpfel

Eine neue Webseite will nun zeigen, "wie allgegenwärtig sexuelle Belästigung in Film und Fernsehen ist". Nutzer können auf "Rotten Apples" Film- oder Serientitel eingeben, daraufhin zeigt die Seite, ob Vorwürfe gegen Mitarbeiter bestehen. Grüne Äpfel gibt es beispielsweise für "Stranger Things", während bei "House of Cards" auf Kevin Spaceys angebliches Fehlverhalten hingewiesen wird.

"Keinesfalls ganzes Projekt verurteilen"

Die Webseite will jedoch "keinesfalls ein ganzes Projekt verurteilen". Tatsächlich gibt es heftige Debatten darüber, wie man mit Filmen umgehen soll, an denen etwa angebliche Belästiger oder Vergewaltiger mitgearbeitet haben. Bei einer Einstellung von Serien oder dem Produktionsstopp von Filmen werden zahlreiche Mitarbeiter bestraft, die sich nichts zu Schulden kommen haben lassen. Dazu kommt die Frage, inwiefern das Werk von der Person zu trennen ist. So bestehen etwa gegen Woody Allen seit Jahren Vorwürfe des Kindesmissbrauchs, doch seine Werke werden nach wie vor von Kritikern gefeiert. (red, 19.12.2017)