Zwei Arme sollen Seagate-Festplatten künftig multitaskingfähig machen.

Foto: Seagate

Flashspeicher basierte Lösungen, insbesondere SSDs, sind weiter auf dem Vormarsch. Denn sie sind leise, sparsam und ausgesprochen flott. Doch gerade bei höheren Speichermengen sind traditionelle, mechanische Festplatten nach wie vor preislich klar im Vorteil. Wer einen Terabyte an Kapazität möchte, zahlt für Consumer-Markengeräte aktuell rund 40 bis 50 Euro oder etwa 5 Cent pro Gigabyte. Bei SSDs muss man hierfür 250 Euro oder mehr investieren, also 25 Cent pro GB.

Hersteller Seagate will in Zukunft den "traditionellen" Platten eine Aufwertung spendieren. Ein zweiter Arm für das Lesen und Schreiben soll die Performance um das bis zu Doppelte steigern.

Zweiter Arm bringt Multitasking

Aktuelle Modell verfügen über bis zu 16 Köpfe, die dem Schreiben und Lesen dienen. Sie sind jedoch alle an einem einzigen Arm befestigt. Es arbeitet aber nur jeweils einer der Köpfe, der je nach Anforderung abwechselnd liest und schreibt.

Die Integration eines zweiten Arms würde das Laufwerk multitaskingfähig machen. Hier könnte ein zweiter Kopf gleichzeitig ans Werk gehen. Die Festplatte könnte dann etwa parallel lesen und schreiben.

Produkte schon in "naher Zukunft"

Ein "Durchbruch" bei dieser "Multi-Aktuator"-Technologie mache die Implementation eines solchen Systems nun möglich, schreibt Seagate im firmeneigenen Blog. Die Idee des zweiten Arms ist nicht neu, bisher war eine Umsetzung innerhalb eines akzeptablen Preisrahmens aber nicht möglich. Dem wirkt Seagate unter anderem damit entgegen, dass die zwei Arme zwar separat motorisiert werden, sich aber das gleiche Gelenk teilen.

Schon in der "nahen Zukunft" soll die Erfindung Teil von ersten Produkten werden. Genaue Angaben zur Performance oder den Preis der nächsten Festplattengeneration bleibt man derzeit aber schuldig. Im Visier hat man vorläufig aber weniger den Consumer-Markt, sondern den Unternehmensbereich. Bedienen möchte man etwa Rechenzentren und Clouddienstleister, die trotz stetig wachsendem Speicherbedarf keine Performance-Abstriche machen wollen, ohne dass sie für anspruchsvollere Aufgaben SSDs zukaufen müssen. (red, 19.12.2017)