Rom – Vier Jahrzehnte nach einem blutigen Terrorangriff von Neofaschisten in Italien ist am Dienstag der in Portugal festgenommene Maurizio Tramonte nach Italien ausgeliefert worden. Der 65-Jährige war im Juni in Fatima festgenommen worden, nachdem er in Italien zu lebenslänglicher Haft verurteilt worden war.

Verurteilt wurde auch der schwer kranke 82-jährige Carlo Maria Maggi. Der Strafprozess gegen Maggi und Tramonte gehört zu einem der langwierigsten und kompliziertesten Verfahren in Verbindung mit den "bleiernen Jahren" zwischen Ende der 60er und Ende der 80er Jahre, in denen zahlreiche rechts- und linksextreme Attentate Italien erschütterten.

Acht tote Demonstranten

Maggi und Tramonte legten am 28. Mai 1974 während einer antifaschistischen Kundgebung in Brescia östlich von Mailand eine Bombe. Die Sprengladung explodierte, tötete acht Menschen und verletzte mehr als 100.

Maggi bleibt trotz des finalen Urteils aufgrund seines fortgeschrittenen Alters und seines Gesundheitszustandes auf freiem Fuß. Zu dem Brescia-Attentat hatte es mehrere Prozesse gegeben. Der erste endete 1979 mit einem Schuldspruch, der allerdings in einem Berufungsverfahren wieder aufgehoben wurde. (APA, 19.12.2017)