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Foto: REUTERS/Stringer

Washington – Die neue Sicherheitsstrategie der USA hat empörten Widerspruch in Russland und China hervorgerufen. Der Kreml warf US-Präsident Donald Trump am Dienstag eine "imperialistische" Haltung vor, China attestierte ihm eine "Mentalität des Kalten Krieges". Trump hatte beide Länder in seiner ersten Nationalen Sicherheitsstrategie als globale Rivalen und "revisionistische Mächte" eingestuft.

"Der imperialistische Charakter dieses Dokuments ist offensichtlich", sagte Kreml-Sprecher Dmitri Peskow am Dienstag. Die US-Regierung verteidige weiter hartnäckig eine "unipolare" Weltordnung. Russland könne es nicht akzeptieren, als "Bedrohung für die Sicherheit der Vereinigten Staaten" bezeichnet zu werden.

Peking: "Mentalität des Kalten Krieges"

Auch die chinesische Regierung wies Trumps Anschuldigungen entschieden zurück. Die neue US-Sicherheitsstrategie sei von einer "Mentalität des Kalten Krieges" geprägt, sagte Außenminsteriumssprecherin Hua Chunying. Die strategischen Interessen Chinas würden darin "bewusst verzerrt" dargestellt.

Trump hatte die neue Sicherheitsstrategie, die ganz im Zeichen seiner "America First"-Politik steht, am Montag vorgestellt. "Wir befinden uns in einer neuen Ära des Wettbewerbs", sagte er dabei. "Bei jeder Entscheidung und allen Maßnahmen steht Amerika jetzt an erster Stelle."

"Revisionistische Mächte"

In der von Trumps wichtigsten Mitarbeitern verfassten Sicherheitsstrategie werden insbesondere Russland und China als globale Widersacher präsentiert: Das Dokument bezeichnet beide Länder als "revisionistische Mächte", die "Amerikas Macht, Einfluss und Interessen" infrage stellen und versuchen, Sicherheit und Wohlstand der USA zu untergraben.

"Russland versucht den Einfluss der USA in der Welt zu schwächen und uns von unseren Verbündeten und Partnern zu trennen", heißt es darin. Russische Atomwaffen seien "die bedeutendste existenzielle Bedrohung für die Vereinigten Staaten". China wird in dem 68-seitigen Dokument vorgeworfen, die USA aus Asien verdrängen zu wollen. "Entgegen unseren Hoffnungen hat China seine Macht auf Kosten der Souveränität anderer ausgeweitet", heißt es mit Verweis auf Datendiebstahl, Handelsdefizite und "Merkmale seines autoritären Systems". (APA, 19.12.2017)