Einige Investoren wollen wegen eines der Mitgründer nicht in "HQ Trivia" investieren.

Foto: HQ Trivia

Die Smartphone-App "HQ Trivia" ist der neue Shooting-Star unter den Quiz-Games. Hundertausende Mitspieler schalten regelmäßig zu den Live-Shows um mitzuraten und Geld zu gewinnen. Doch unter einigen Investoren wird die App, die erst vor zwei Monaten gestartet ist, geschmäht.

Unangemessenes Verhalten gegenüber Frauen

Die Gründer von "HQ Trivia", Rus Yusupov und Colin Kroll, hofften nach einer nächsten Investmentrunde auf eine Bewertung von 100 Millionen US-Dollar zu kommen. Doch mehrere bekannte Investoren wollen sich nicht daran beteiligen. Grund dafür soll das Verhalten Krolls in seinen früheren Jobs sein, wie "Recode" unter Berufung auf Insider berichtet.

2013 hatte Twitter die Vine Labs übernommen. 18 Monate nach dem Kauf wurde Kroll laut dem Bericht aufgrund seiner schlechten Qualitäten als Manager entlassen. Er soll gegenüber Mitarbeitern aggressiv bis desinteressiert aufgetreten und gelegentlich auch zu spät oder verkatert im Büro erschienen sein. Zudem soll er sich gegenüber Mitarbeiterinnen unangemessen bis "creepy" verhalten haben, wie mehrere ehemalige Kollegen berichten. Ein Investor beschrieb Krolls Verhalten demnach als "ungeheuerlich".

Keine offiziellen Beschwerden über sexuelle Belästigung

Laut "Recode" liegen allerdings keine offiziellen Beschwerden über sexuelle Belästigung gegen Kroll vor. Ein Investor sagte, dass er selbst gründliche Untersuchungen durchführen ließ. Dabei stieß er auf zahlreiche ehemalige Kollegen, die sein Verhalten kritisierten, jedoch keine Hinweise darauf, dass das Grund für seine Entlassung gewesen sei. Kroll selbst und Twitter wollten dazu nicht Stellung beziehen. Intermedia Labs, zu dem "HQ Trivia" gehört, führt derzeit noch Gespräche mit potenziellen Investoren und plant eine Null-Toleranz-Politik für Diskriminierung und Belästigung am Arbeitsplatz einzuführen. (red, 19.12.2017)