Wien – Der republikseigenen"Wiener Zeitung" steht durch den von Schwarz-Blau paktierten Wegfall entgeltlicher Pflichtveröffentlichungen von Firmen sowie der staatlichen Verlautbarungspflichten im Amtsblatt eine ungewisse Zukunft ins Haus. Der neue Kultur- und Medienminister Gernot Blümel (ÖVP) versicherte am Dienstag, sich schnell um ein "langfristiges Konzept" für das Blatt bemühen zu wollen.

Er habe noch am Tag seiner Angelobung als Minister – also am Montag – mit dem Aufsichtsratschef der "Wiener Zeitung", Frank Hensel, telefoniert, "dass wir uns zeitnah zusammensetzen, um ein Zukunftskonzept zu erarbeiten", sagte Blümel auf Journalistennachfrage im Rahmen einer Pressekonferenz: "Mir ist bewusst – und zu dieser Verantwortung stehe ich -, dass die 'Wiener Zeitung' als älteste noch erscheinende Tageszeitung der Welt etwas Besonderes ist."

Freilich bedeute die Aufhebung der Veröffentlichungspflicht einen Finanzierungsentfall für das Medium. Diese sei aber nicht mehr zeitgemäß, es brauche Vereinfachungen für die Unternehmer – und das sehe auch der Aufsichtsratsvorsitzende Hensel als angesehener Manager so, versicherte Blümel. (APA, 19.12.2017)