Anneliese Kitzmüller ist Vizeobfrau der Akademischen Mädelschaft Iduna zu Linz.

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Neue Zeiten brechen an. Anneliese Kitzmüller (FPÖ) soll Dritte Nationalratspräsidentin werden. Einmal noch sei es erlaubt, die Einstellung der Koalitionsverhandlerin zu erwähnen, die sich selbst "brave Bürgerin Österreichs" nennt.

Kitzmüller (abgebrochenes Jusstudium) ist Vizeobfrau der Akademischen Mädelschaft Iduna zu Linz. Die wahrt unter dem Motto "Einig, treu und wahr!" altes Brauchtum, pflegt deutsches Liedgut, feiert Sonnenwende, Erntedank, Jul- und Wartburgfest. Derzeit sucht Iduna Sachspenden: Krüge.

Kitzmüller sitzt im Vorstand des Verbands der deutschen altösterreichischen Landsmannschaften, im Freiheitlichen Familienverband. Als Familienexpertin fragte sie im Nationalrat beim Thema Adoptionsrecht für gleichgeschlechtliche Paare: "Soll es da dann verteilte Rollen geben? Soll wie im Theater gefragt werden: Wer ist der Vater, wer ist die Mutter? Heut der, morgen der?" Dass homosexuelle Paare nun adoptieren dürfen, hält sie für "ungeeignet für die Psyche der Kinder".

Bei der national-konservativen pennalen Mädelschaft Sigrid zu Wien ist die künftige Dritte Präsidentin auch dabei, wohl als "Hohe Dame". Mag sein, dass ihr nun kaum Zeit bleibt für die dort geübte "Pflege alter Handarbeitskunst", aber das macht nichts. Dafür darf sie, gemeinsam mit den zwei anderen Nationalratspräsidenten, den Bundespräsidenten vertreten, so der verhindert ist. Neue Zeiten brechen an. (Renate Graber, 19.12.2017)