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Pro
von Mia Eidlhuber

Es soll schon vorgekommen sein, dass man sich angesichts der gesamtfamiliären Großanstrengung "Weihnachten" ganz schön warm anziehen muss, und das sprichwörtlich, um das in vielen Familien durch Vorweihnachtsstress überstrapazierte und höchst filigrane Gleichgewicht nicht zum Kippen zu bringen.

Aber darum soll es hier nicht gehen. Hier geht es um die Schönheit – und die liegt bekanntlich im Auge des Betrachters oder der Betrachterin.

Das Wort "schön" kommt ja vom Schauen. Und wenn wir jetzt im Sinne des besinnlichen Festes der Nächstenliebe argumentieren, können wir davon ausgehen: Wer den anderen liebevoll anschaut, macht ihn schön.

Aber ich würde meinen, dass sich bei diesem bilateralen Prozess ein bisschen nachhelfen lässt. Zum Beispiel mit ansehnlicher Kleidung, die dem hohen Anlass auch entspricht. Kleider machen ja bekanntlich Leute, aber geben, sehr richtig, sicher noch keine Garantie für ein gelungenes Weihnachtsfest. Aber nur Schönheit wird die Welt retten, sagt schon Dostojewski – also vielleicht auch Ihre Weihnachten?

Kontra
von Ljubisa Tosic

Lasst Kinder einfach Kinder sein, und Eltern lasst sein, was Eltern sein wollen – es herrsche Geschmacksdemokratie unterm Baum. Zu Ehren Jesu Christi, des Herrn, setzt das modische Regelwerk außer Kraft, und der Friede wird einkehren in euere Hütte.

Was schön ist, es obliegt ohnedies dem unaufhaltsamen Wandel. Weihnachten ist längst, wenn der neue "Star Wars"-Film einherschwebt und Papa Geschenke als eleganter Darth Vader überreicht. Ist cool und zeitgemäß und gibt ihm Gelegenheit, endlich die dunkle Seite der Macht in sich zu spüren.

"Wenn ihr nicht umkehrt und werdet wie die Kinder, so werdet ihr nicht in das Reich des Himmels kommen!", sagt schon jener, dessen Geburt gefeiert wird. Also: Stellt nach die edle Ritterrunde der Jedi, rettet die Republik vor dem bösen Kanzler Palpatine (in Wahrheit der böse Darth Sidious). Mutter kleide sich als Meister Yoda, der Opa sei Prinzessin Leia, und die Kinder werden alle zu Luke Skywalker. Der "Krieg der Sterne", frei interpretiert, sorgt für ein friedliches Fest. Und Schönheit ist ja nur ein Wort. (RONDO, 21.12.2017)

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