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Die Firma ist zu 80 Prozent ist für einen einzigen ausländischen Auftraggeber tätig, das könnte ein Pleitegrund sein.

Foto: dpa/Federico Gambarini

Dietach – Die oberösterreichische Fahrzeug- und Maschinenbau-Prototypen-GesmbH mit Sitz in Dietach im Bezirk Steyr-Land ist insolvent. Ursache dürften Auftragsschwankungen sein. Beim Landesgericht Steyr wurde ein Antrag auf ein Sanierungsverfahren ohne Eigenverwaltung gestellt. Betroffen sind zehn Dienstnehmer und 110 Gläubiger, berichteten die Gläubigerschutzverbände KSV und Creditreform am Mittwoch.

Die Firma plant und fertigt Prototypen bzw. Vorserien und liefert Teile für die Fahrzeug- und Landmaschinenindustrie. Zu 80 Prozent ist sie für einen einzigen ausländischen Auftraggeber tätig. Als Insolvenzgrund wird unter anderem angegeben, dass der Umsatz seit 2014 durch die Russland- und Ukraine-Krise von 16 auf 12,8 Millionen Euro zurückgegangen sei. Auch Personal wurde abgebaut. Als das Geschäft heuer wieder ansprang, sei es zu Lieferengpässen gekommen. Daher habe man Aufträge an Sublieferanten vergeben müssen, was zu Mehrkosten und schließlich zur Zahlungsunfähigkeit geführt habe.

Die unbesicherten Passiva belaufen sich auf 9,7 Millionen Euro, die Angaben zu den Aktiva schwanken: Creditreform berichtet von 1,08 Millionen Euro, der KSV von 4,1 Millionen zu Liquidationswerten bzw. 8,8 Millionen zu Buchwerten. Für das 1993 gegründete Unternehmen ist es bereits die zweite Insolvenz. 1996 war ein gerichtlicher Ausgleich beantragt und mit einer Quote von 40 Prozent erfüllt worden. Diesmal wird den Gläubigern das gesetzliche Mindestmaß von 20 Prozent angeboten. Eine Fortführung des Unternehmens ist beabsichtigt. (APA, 20.12.2017)