Zwischen Google und Microsoft gibt es neuen Zwist. Nur wenige Stunden nachdem Google eine eigene Chrome-App in den Windows Store hochgeladen hat, wurde diese auch bereits wieder entfernt. Microsoft sieht darin einen simplen Verstoß gegen die eigenen Benutzungsrichtlinien, in Wirklichkeit steht dahinter aber eine tiefergehende Problematik.
Installer
Bei der erwähnten Chrome-App handelte es sich nämlich gar nicht um eine volle Version des Browsers. Wer die App installierte, stellte schnell fest, dass Google auf diesem Weg lediglich einen Download-Link auf die eigene Webseite anbot. Das mag zunächst absurd klingen, hat aber durchaus gute Gründe.
Beschränkungen
Die Windows-Store-Regeln besagen nämlich, dass dort hochgeladene Apps ausschließlich die Rendering Engine des Microsoft Browsers Edge nutzen dürfen. Ähnlich wie bei Apples App Store für iPhones und iPads ist es damit also gar nicht möglich einen vollständigen Chrome anzubieten. Und eine zweite Chrome-Version für Windows ohne die eigene Rendering Engine Blink will Google natürlich nicht entwickeln, stellt diese doch einen entscheidenden Bestandteil des Browsers dar.
Falsche Chrome-Apps
Parallel dazu hat Google aber noch ein zweites Problem: Über die Jahre sind immer wieder Apps im Windows Store aufgetaucht, die sich als Chrome ausgeben, in Wirklichkeit aber nicht von Google stammen. Diesem Phänomen wollte man nun mit der offiziellen Chrome-App offenbar einen Riegel vorschieben – was aber bei Microsoft nicht goutiert wurde.
Hintergrund
Microsoft und Google liefern sich seit Jahren einen Wettlauf um die Gunst der Browser-User, der bisher ziemlich einseitig verlaufen ist. Seit seinem ersten Auftauchen im Jahr 2008 hat Chrome einen rasanten Aufstieg hingelegt, und so dem Internet Explorer längst den Rang als meistgenutzter Browser abgenommen. Auch der aktuellste Microsoft Browser, Edge, findet bisher nur wenig Anklang bei den Usern. (apo, 20.12.2017)