Der Holzbau erlebt derzeit einen Boom: bei spektakulären Objekten wie dem HoHo in der Seestadt Aspern genauso wie bei kleiner dimensionierten Projekten in den Bundesländern.

In der Steiermark gewann das Studentenwohnheim "mineroom" des OeAD in Leoben den Holzbaupreis in der Kategorie Wohnbauten mehrgeschoßig. Direkt an der Straße gelegen, verbindet der moderne Holzbau den öffentlichen Raum mit dem im Inneren gelegenen privateren Hof. Geplant wurde er von aap.Architekten.

Foto: HBP Steiermark/Georg Ott

In der Kategorie Wohnbau privat glänzte diese zum Wohnhaus umfunktionierte Scheune. Laut Jury ist das von LP architektur realisierte Projekt "beispielhaft unaufgeregt an der richtigen Grenze zur anonymen Architektur" und überführe das Grobe ins Feine.

Foto: HBP Steiermark/Georg Ott

In Vorarlberg wurde das Dornbirner "Oeconomie-Gebäude Josef Weiss" in der Kategorie Sanierung ausgezeichnet. Geplant wurde es von der Architektin Julia Kick. Das 1889 erbaute Wirtschaftsgebäude ist 1997 unter Denkmalschutz gestellt worden – ursprünglich war es die Ergänzung zum Hotel und zur Weinkellerei Josef Weiss.

"Es ist klar ablesbar, was alt ist und was neu dazugekommen und sich entsprechend untergeordnet hat. Trotzdem oder genau deshalb sind interessante Raumbeziehungen entstanden, die mit nutzungsoffenen Zwischenräumen ein loftartiges Wohnen und Arbeiten zulassen sowie intime Raumnischen bilden", begründet die Jury ihre Entscheidung.

Foto: Nussbaumer Photography

Ebenfalls in Vorarlberg steht dieses Reihenhaus, geplant von der Architekturwerkstatt Dworzak-Grabher. Prämiert wurde es in der Kategorie Mehrfamilienhäuser.

"Nichts spricht gegen ein Einfamilienhaus, alles gegen sein Freistehen. Nur das isoliert stehende Einfamilienhaus ist die Quelle von Zersiedlung und sozialer Vereinzelung", lautet eine der Begründungen der Jury, die in dem Projekt die Rückkehr zum Generationenwohnen "mit einem angemessenen Respekt vor den legitimen Ansprüchen individueller Privatheit" sieht.

Foto: Darko Tadorovic

Dieses Projekt von winkler+ruck Architekten und Architekt Ernst Roth wurde mit dem Holzbaupreis Kärnten 2017 in der Kategorie Wohnbau ausgezeichnet.

"Vorgefertigte Großtafelelemente mit Fassaden aus Weißtanne und Lärche schaffen einen wohnlichen Eindruck, gutes Raumklima und lockern das Gesamtbild", lautet eine der Begründungen der Jury für ihre Entscheidung. Die einzelnen Einheiten sind entlang von Straßen angeordnet, die Zweier- und Dreiergruppen bilden. Jede einzelne Wohnung wird direkt von außen erschlossen.

Realisiert wurde die Wohnhausanlage mit 95 Wohnungen an der Einigkeitsstraße in Klagenfurt vom Kärntner Siedlungswerk Gemeinnützige GmbH (KSW), ein Tochterunternehmen der ÖSW AG.

Foto: Winkler+Ruck

Gleich zwei Holzbaupreise hat das Architekturbüro Hohengasser Wirnsberger abgeräumt. In der Kategorie gewerbliche Bauten wurde die Schausennerei Kaslb´n in Radenthein ausgezeichnet.

Der Hintergrund des Projekts: Bauern der Region ließen eine Bio-Heumilch-Käserei mit Hofladen errichten. Zu kaufen gibt es nicht nur regionale Lebensmittel, sondern Kunden können dem Käse beim Entstehen zuschauen.

Foto: Christian Brandstätter

Für das Gartenhaus Winkler heimsten die beiden Architekten den zweiten Holzbaupreis in der Kategorie Einfamilienhaus ein. Hier war eine der Herausforderungen, den großen Garten mit dem alten Baumbestand in den Wohnbereich mit einzubeziehen und ein Haus mit perfekten Proportionen zu schaffen. (adem, 28.12.2017)

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Foto: HWA