Warten mit Kleinkindern kann anstrengend sein.

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Dafür dürfen die Kleinen dann den Stimmzettel einwerfen.

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Dass die Wahl in Katalonien diesmal erstmals seit 1982 an einem Arbeitstag abgehalten wurde, verärgerte viele Bürger. Viele Eltern empörten sich über die Entscheidung, am Wahltag schulfrei zu geben.

In Barcelona waren viele Senioren mit Kindern zu sehen, die sich für ein paar Stunden um die Kleinen kümmerten. Wer keine Betreuung fand, nahm den Nachwuchs zur Wahl mit.

Angesichts der Rekordwahlbeteiligung von über 80 Prozent waren allerdings die Schlangen vor den Wahllokalen diesmal länger als erwartet, sodass viele Wähler lange warten mussten.

Wirtschaft klagt über Verluste

Auch die Wirtschaftstreibenden äußerten ihren Unmut über den ungewöhnlichen Wahltermin: Betreiber von Verkaufsständen auf der Touristenstraße Rambla, die vor Geschäftsöffnung noch schnell wählen gehen wollten, beklagten, dass sie erst mit Verspätung aufsperren konnten, weil der Urnengang länger als erwartet gedauert habe. Laut dem Verband der Klein- und Mittelunternehmer Pimec entstand durch den Wahltag ein Verlust von 230 Millionen Euro.

Größere Firmen waren ebenfalls betroffen: Da Arbeitnehmer einen gesetzlichen Anspruch auf eine bis zu vierstündige Pause haben, um an der Wahl teilnehmen zu können, wurde in den Seat-Werken mit der Gewerkschaft vereinbart, am Donnerstag alle Schichten vier Stunden früher zu beenden. Dadurch liefen am Donnerstag 1.000 Autos weniger vom Band als an einem normalen Werktag. (Bert Eder aus Barcelona, 22.12.2017)