Die große Virtual-Reality-Revolution hat auch dieses Jahr nicht stattgefunden. Und aufgrund der Realitäten des Marktes bzw. der nach wie vor recht geringen Verbreitung guter VR-Systeme, wird der Mainstream-Erfolg noch eine ganze Weile auf sich warten lassen. Die gute Nachricht: Die Nachfrage nach VR ist ungebremst, die Geräte werden laufend günstiger und Entwickler haben nach zahlreichen Experimenten bereits einige handfeste Hits vorzuweisen. Folgende Titel haben uns heuer am meisten überzeugt.

Arktika 1 (Oculus Rift mit Oculus Touch)

100 Jahre in der Zukunft hat eine neue Eiszeit die Menschheit auf wenige Enklaven dezimiert. In dem spektakulären VR-Shooter gilt es, mit realistischer Bewegungssteuerung eine Kolonie gegen Monster und Plünderer zu verteidigen. Wer die Ästhetik des Herstellers A4 Games, bekannt von der "Metro"-Serie, mag und wissen will, was VR heute mechanisch alles drauf hat, findet hier eine ausgezeichnete Schießbude.

4A Games

Star Trek: Bridge Crew (PlayStation VR, Oculus Rift, HTC Vive)

Sind vier Rekruten auf der Brücke, endet die Steuerung eines Raumschiffs, rasch im Chaos. In einem herrlichen Chaos. "Star Trek: Bridge Crew" gibt einen klitzekleinen Vorgeschmack auf das, was wir aus der Science-Fiction als Holodeck kennen. Bis zu vier Spieler müssen versuchen, gemeinsam die Enterprise oder die Aegis zu navigieren, im All gestrandete Verbündete zu retten oder Angriffe der Klingonen abzuwehren. Ein genialer Ort für Teambuilding – nur, dass man sich dabei auf der Brücke wiederfindet – umgeben von allen Lichtern und Knöpfen, die uns schon als Kinder zum Staunen brachten, die man jetzt fast echt selbst bedienen kann!

WIRSPIELEN

Farpoint (PlayStation VR mit Ziel-Controller)

Dass eine Virtual-Reality-Shooter mehr als eine schicke Schießbude sein kann, zeigt "Farpoint". Nach einer galaktischen Katastrophe auf einem fremden Planeten gestrandet, gilt es seine Crew wiederzufinden und findet sich dabei von monströsen Riesenkäfern umgeben in menschenfeindlichen Gebirgsschluchten und Höhlen wieder. Eine mitreißende Grenzerfahrung, die jedoch eher für bereits erprobte VR-Revolverhelden gedacht ist.

WIRSPIELEN

Lone Echo (Oculus Rift mit Oculus Touch)

2126: in der Haut eines Androiden betreibt man zusammen mit einer menschlichen Kameradin eine Raumstation, als mysteriöse Anomalien auftreten. Gemeinsam gilt es nun, die Station zu reparieren und die Ursache zu finden. Anders formuliert: Wer immer schon einmal vor dem Hintergrund der Sterne und unendliche Weiten in und um und auf einer Raumstation klettern wollte, findet hier das aufregendste VR-Reiseziel des Jahres.

Oculus

Resident Evil 7 (PlayStation VR, Versionen für Oculus Rift und HTC Vive folgen)

Es ist in vieler Hinsicht ein erstaunlicher Neuanfang. Zum einen, weil "Resident Evil 7"angsteinflößender und spannender als alle Vorgänger ist, und zum anderen, weil der japanische Entwickler dabei mit großer Risikobereitschaft den bisherigen Trend zu immer actionreicheren Iterationen links liegen ließ. Und wer sich traut, dieses Horrorepos in VR zu spielen, wird mit der vielleicht nervenzerreißendsten und eindrucksvollsten Gruselerfahrung bisher belohnt. (Zsolt Wilhelm, 23.12.2017)

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