Klosterneuburg – Nach dem Bahnunfall vom Freitagabend gibt es in Kritzendorf in der Stadtgemeinde Klosterneuburg (Bezirk Tulln) seit Montagfrüh wieder eingleisigen Betrieb – seit 5.00 Uhr morgens. Wann auch das zweite Gleis wieder befahrbar sein wird, stand vorerst nicht fest.
Die Aufräumarbeiten waren am Heiligen Abend abgeschlossen worden. Die Ursache der Kollision eines REX mit einem Cityjet blieb vorerst offen. Die zwölf Verletzten – vier Personen mittelschwer, acht weitere leicht – waren durchwegs Fahrgäste und zu Weihnachten alle wieder zu Hause.
Schaden in Millionenhöhe
Laut Hahslinger waren beide Garnituren nach Wien unterwegs gewesen und bei dem Unfall aus den Gleisen gesprungen. Beim REX stürzten zwei Waggons gänzlich um, ein dritter neigte sich zur Seite. Ein Schadenssumme stand noch nicht fest, es sei jedoch von einigen Millionen Euro auszugehen, sagte der Sprecher. Im Abschnitt Klosterneuburg- Weidling – St. Andrä-Wördern bestand weiterhin ein Schienenersatzverkehr mit Autobussen.
Das Rote Kreuz hatte laut Sprecherin Sonja Kellner neun Notärzte (inklusive dem Mediziner an Bord von "C 2"), 21 Rettungsfahrzeuge und 60 Sanitäter nach Kritzendorf entsandt. Drei Feuerwehren rückten mit 70 Mann aus, sagte Franz Resperger vom Landeskommando. Auch ein Polizeihubschrauber wurde an die Unfallstelle beordert.
Bericht abwarten
Als "nicht angebracht, allzu vorschnell menschliches Versagen in den Raum zu stellen", hat der Vorsitzende der Gewerkschaft vida, ÖBB-Konzernbetriebsratsvorsitzender Roman Hebenstreit am Samstag Spekulationen zu der Kollision bezeichnet. Der Bericht der Unfallkommission müsse abgewartet werden. Es dürfe nicht schon im Vorhinein zu Mutmaßungen über Schuldfragen kommen, stellte Hebenstreit in einer Aussendung fest.
Dass auch ein technisches Gebrechen die Kollision verursacht haben könnte, sei noch nicht auszuschließen. Gleichzeitig forderte der vida-Vorsitzende eine rasche und gründliche Untersuchung der Unfallumstände durch die zuständigen Behörden.
"Wir vermuten, dass die Ursache in einem menschlichen Fehler zu suchen ist, nicht in einem technischen Gebrechen. Aber das wird in den nächsten Tagen noch verifiziert", hatte Verkehrsminister Norbert Hofer (FPÖ) am Freitagabend zur APA gesagt. (APA, 25.12.2017)