Bekommen künftige Pixel-Smartphones eigene Chips von Google? Die Hinweise darauf verdichten sich zunehmend.

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In den letzten Monaten hat Google seine Aktivitäten im Hardwarewebereich deutlich verschärft. Dabei scheint man sich aber nicht mehr nur auf die Zusammenstellung zugekaufter Komponenten beschränken zu wollen. Nun mehren sich jedenfalls die Anzeichen, dass Google an der Entwicklung eigener Smartphone-Prozessoren arbeitet.

Abgeworben

Google hat sich einen weiteren prominenten Chip-Designer von Apple geschnappt: John Bruno ist seit kurzem für den Android-Hersteller tätigt, dies hat "The Information" über das LinkedIn-Profil des Hardwareentwicklers herausgefunden. Bruno war seit 2012 als Chip-Entwickler beim iPhone-Hersteller tätig, zuvor arbeitete er unter anderem für ATI und AMD an Grafikchips und den Trinity-Prozessoren.

Vorgeschichte

Bruno reiht sich damit in eine Serie von prominenten Neueinstellungen in diesem Bereich ein. In den letzten Monaten hatte sich Google immer offensiver nach Entwicklern mit entsprechendem Know-How umgesehen, und dabei auch bereits andere zuvor bei Apple angestellte Entwickler abgeworben. Derzeit scheint dabei auch kein Ende abzusehen sein, zumindest sind noch immer zahlreiche Stellenausschreibungen in diesem Bereich bei Google offen.

Pixel

Spannend ist aber vor allem, woran all diese Entwickler laut "The Information" arbeiten. Demnach wolle Google eigene SoCs (System-on-a-Chip) für künftige Pixel-Smartphones entwickeln. Diese sollen neben dem Hauptprozessor und der Grafikeinheit auch eigene Komponenten für Maschinenlernaufgaben enthalten. Ganz neu ist diese Idee natürlich nicht, auch andere Hersteller arbeiten derzeit an ähnlichen Konzepten. Google wolle damit aber auch die Abhängigkeit von Qualcomm reduzieren, heißt es, um so auch mehr Optimierungsmöglichkeiten für die eigenen Geräte zu haben.

In aktuellen Google-Smartphones befindet sich übrigens schon ein kleiner Vorbote dieser Entwicklung: Hat Google hier doch mit dem Pixel Visual Core einen Chip aus eigener Entwicklung verbaut, der sowohl für Bildverarbeitungsaufgaben als auch für Maschinenlern-Tasks gedacht ist. (apo, 23.12.2017)