Linz – Alois "Ali" Grasböck, Kolumnist der "Oberösterreichischen Nachrichten", ist am Freitag unerwartet im 65. Lebensjahr gestorben. Grasböck hatte als Schriftsetzer-Lehrling im Medienhaus Wimmer an der Linzer Promenade begonnen, war bis 2012 Redakteur und nach seiner Pensionierung freier Kolumnist.

"Wir verneigen uns vor einem großen Satiriker, einem Menschenfreund, der Warmherzigkeit, Wortwitz, Feinfühligkeit, Leidenschaft für das geschriebene Wort unter einer mürrisch erscheinenden Schale verbergen konnte", schrieb Chefredakteur Gerald Mandlbauer am Samstag in einem Nachruf auf nachrichten.at. "Er konnte hart sein, die Dinge kritisieren, die Politik auf die Schaufel nehmen, aber ohne dabei Menschen zu verletzen", hieß es weiter.

In seinen Kolumnen-Zeilen griff Grasböck Alltägliches auf, wie die immer mehr werdenden Pickerl auf dem Obst oder die sich in soziale Medien verlagernden Unzulänglichkeiten der Menschen. Satire, doch ohne den Zynismus des von ihm verehrten Karl Kraus sei sein Metier gewesen, hieß es im Nachruf. Abseits der Kolumne war Grasböck ein gestandener Reporter, ein Journalist der alten Schule. 2007 wurde er vom Fachmedium "Der Österreichische Journalist" als Lokalreporter des Jahres ausgezeichnet. Auch dem OÖN-Maskottchen Mostdipf legte er oft den täglichen, frechen Spruch in den Mund.

In der Samstag-Ausgabe der Zeitung schickte Grasböck in seiner Kolumne "Aufgespießt" noch beste Grüße unter den Worten "Mit Verlaub, Urlaub". Es sollte sein letzter Eintrag sein. (APA, 23.12.2017)