Das Ausmaß des massiven Felssturzes zeigte sich erst aus der Luft.

Foto: APA/ZEITUNGSFOTO.AT

Ein Blick vom gegenüberliegenden Hang aus.

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Vals – Nach dem gewaltigen Felssturz in Vals in Tirol können die 150 Dorfbewohner aufatmen: Am späten Dienstagnachmittag wurde ein Notweg freigegeben, wodurch sie wieder die Möglichkeit haben, ins Tal zu gelangen. Die provisorische Fahrbahn ist nur für Anrainer benutzbar.

An der Befestigung des Weges war zuvor intensiv gearbeitet worden. Mit zwölf Lkw-Fuhren Schotter wurde der Notweg über einen Feldweg und eine Forststraße so weit befestigt, dass auch Autos darauf fahren können. Die Bewohner der Weiler Innervals und Padaun waren seit dem gewaltigen Felssturz vom Heiligen Abend verkehrstechnisch von der Außenwelt abgeschnitten.

Nach dem schweren Felssturz vom Heiligen Abend ist das Valsertal wieder erreichbar.
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Unsichere Wetterentwicklung

Die große Unbekannte blieb jedoch die Wetterentwicklung. Zu viel Niederschlag – ob Regen oder Schnee – würde den Notweg in Mitleidenschaft ziehen. Im hinteren Talbereich bei Innervals wird der Forstweg zudem von zwei Lawinenstrichen gekreuzt.

Keine Entwarnung

Für das vom Felssturz unmittelbar betroffene Gebiet gibt es deshalb vorläufig keine Entwarnung. Drei Wohnhäuser im Siedlungsbereich "Tummelers Sand" bleiben evakuiert. In der betroffenen Felswand hatten sich in der Nacht auf den Stefanitag Risse gebildet: Bestehende hatten sich vergrößert, weitere große Wandbereiche hatten sich abgelöst. Auch für die nächsten Tage werden kleinere und größere Felsabbrüchen erwartet.

Kinder entgingen Unglück nur knapp

Der Felssturz hatte die Landesstraße im Valsertal am Abend des 24. Dezember bis zu 50 Meter hoch verschüttet. Personen wurden nicht verletzt, aber mehrere Weiler der Gemeinde Vals von der Außenwelt abgeschnitten. Zahlreiche Häuser in der Gefahrenzone mussten evakuiert werden.

Nur wenige Minuten vor dem Felssturz hatten mehrere Kinder die Stelle auf dem Rückweg von der Christmette passiert. Bürgermeister Klaus Ungerank und Landeshauptmann Günther Platter (ÖVP) als Leiter des Krisenteams sprachen von einem "Weihnachtswunder". (APA, 27.12.2017)