Köflach – Aus der Brandruine des weststeirischen Bergbauernhofs, der in der Früh des Stephanitags aus noch unbekannter Ursache in Flammen aufgegangen war, ist am frühen Nachmittag der Leichnam der zweiten vermissten Frau geborgen worden. Auch der vermisste zweijährige Bub ist am späten Nachmittag tot gefunden worden. Jetzt haben wir leider traurige Gewissheit", sagte ein Polizeisprecher am Stephanitag zur APA. Zuvor waren die Leichname der Großmutter (70) des Buben sowie einer früheren Bediensteten (77) gefunden worden.
Es war aber sechs Mitgliedern der Familie gelungen, sich ins Freie zu retten – der Tochter (29) der Besitzerin (70) des abgelegenen Hofes in Graden bei Köflach (Bezirk Voitsberg), deren Lebensgefährten (33) und deren vier Kinder im Alter zwischen acht und einem Jahr.
Pflegebedürftige Frau geborgen
Bei den beiden Toten handelt es sich wohl um die 70 Jahre alte Besitzerin des Gehöfts sowie um die Tochter (77) eines früheren Eigentümers des Anwesens. Diese hatte laut Polizei als Bedienstete für die neue Besitzerin gearbeitet und war zuletzt pflegebedürftig gewesen.
Brandursache unklar
Die sterblichen Überreste der drei Brandopfer wurden in das Gerichtsmedizinische Institut nach Graz zur Obduktion gebracht. Die Feuerwehr und die Brandermittlungsgruppe waren am Nachmittag noch am Ort des Geschehens in Graden bei Köflach. Die Einsatzkräfte führten noch Nachsicherungsarbeiten an der Brandruine durch. Die Suche nach der Ursache des Feuers soll am Mittwoch weitergehen.
100 Feuerwehrleute im Einsatz
Es herrschte am Vormittag noch starke Rauchentwicklung, die über 100 Feuerwehrleute bekämpften die Glutnester in der Brandruine von außen.
"Ein vor dem aus Holz gebauten Wohnhaus geparktes Auto ist offenbar durch die Abstrahlhitze ebenfalls ausgebrannt", schilderte ein Augenzeuge. Aus dem abgebrannten Objekt ragten nur die beiden Kamine in die Höhe, die Holzkonstruktion war ins Innere des Hauses gestürzt.
Mehrere Feuerwehren im Einsatz
Der Alarm war bei der Feuerwehr um 5.16 Uhr eingegangen, sofort waren mehrere Wehren zu dem abgelegenen Gehöft unterwegs – die Einheiten aus Bärnbach, Graden, Köflach, Maria Lankowitz, Piber, Salla und Voitsberg. Am Unglücksort war kein Löschwasser vorhanden, die Feuerwehren mussten einen Pendelverkehr mit Tanklöschfahrzeugen einrichten. (APA, 26.12.2017)