Köflach – Nach dem tödlichen Brand in einem weststeirischen Haus werden am Mittwoch die drei Todesopfer obduziert und die Ursachensuche fortgesetzt. Außerdem soll am Vormittag der Entdecker des Feuers, der 33-jährige Lebensgefährte der 29-jährigen Hausbewohnerin, befragt werden. Die Frau hat bei dem Brand ihren zweijährigen Sohn sowie ihre 70-jährige Mutter und eine 77-jährige Angehörige verloren.

Ersten Angaben des Lebensgefährten zufolge soll Chaos geherrscht haben, als er die Flammen entdeckte. Seine Lebensgefährtin kann vorerst nicht befragt werden, sie wird vom Kriseninterventionsteam betreut.

Die Erhebungen haben am Mittwoch zwei mögliche Ursachen ergeben: ein Kurzschluss oder eine brennende Kerze. Die Ermittler stellten fest, dass die Flammen eindeutig im Vorraum ihren Ausgang genommen hatten. Dort waren sowohl der Schaltkasten als auch eine Kühltruhe. Zudem könnte dort auch eine Kerze von der verstorbenen 70-jährigen Hausbesitzerin angezündet worden sein.

Die Obduktionen werden indessen vermutlich erst am Freitag abgeschlossen sein, sagte Ermittler Harald Stranz auf APA-Nachfrage. Er schilderte, dass die 70-Jährige sich offenbar noch vor den Rauchgasen ins Freie retten wollte, denn sie wurde im Vorraum kurz vor der Haustür am Boden liegend gefunden. Die 77-jährige pflegebedürftige Angehörige starb in ihrem Bett, der zweijährige Enkel der Hausbesitzerin im Gitterbett. Ein Fremdverschulden wurde von den Ermittlern ausgeschlossen.

Bei dem Bauernhof in Graden bei Köflach im Bezirk Voitsberg war Dienstagfrüh Feuer ausgebrochen, das der 33-Jährige entdeckte. Er konnte sich mit seiner Lebensgefährtin und vier Kindern im Alter von fünf bis acht Jahren ins Freie retten. Sie hatten alle im Obergeschoß geschlafen und gelangten über einen Balkon in Sicherheit, während die Großmutter, die pflegebedürftige 77-Jährige und der zweijährige Sohn der 29-Jährigen im Erdgeschoß von den Flammen offenbar eingeschlossen wurden. (APA, 27.12.2017)