Auch bereits im Netz: "Three Billboards Outside Ebbing, Missouri".

Foto: Screenshot/youtube

Alle Jahre wiederholt sich das gleiche Spiel: Im Vorfeld der Oscars werden die nominierten Filme an die Mitglieder der Academy of Motion Picture Arts and Sciences verschickt, damit diese darüber bestimmen können, welche Streifen schlussendlich die bekannteste Auszeichnung der Filmwelt erhalten sollen. Und ebenso sicher tauchen diese Kopien im Netz auf. Dabei handelt es sich um einen sogenannten DVD-Screener, also eine Kopie, bei der das Ausgangsmaterial eine DVD war.

Sechs Screener im Netz

Zurzeit finden sich sechs dieser Screener auf verschiedenen Torrentseiten. Dazu gehören etwa der Kriminalfilm "Three Billboards Outside Ebbing, Missouri", das Vietnam-Veteranen-Drama "Last Flag Flying" sowie der Indie-Film "Lady Bird". Für die Veröffentlichung zeichnet die Szenegruppe Hive-CM8 verantwortlich, die schon in den vergangenen Jahren Hollywood zur Weißglut trieb, etwa als sie Quentin Tarantinos "The Hateful Eight" vor dem Kinostart leakten.

In dem Film des irischen Regisseurs Martin McDonagh spielt Hauptdarstellerin Frances McDormand eine Mutter, die nach der Ermordung ihrer Tochter gegen die örtliche Polizei vorgeht.
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Die Gruppe hat dieses Jahr angekündigt, den neuen "Star Wars"-Blockbuster "The last Jedi" nicht ins Netz zu stellen. Derzeit geistern abgefilmte Versionen durch das Netz.

Oscar-Jurymitglieder

Wie die Piraten an die Filme gekommen sind, ist derzeit noch unklar. Ihre Quelle dürften Oscar-Jurymitglieder sein, welche die Filme vorab zu sehen bekommen. Bereits 2003 veröffentlichten einige dieser Juroren Filme im Netz und sorgten für gehörigen Wirbel in Hollywood – seither versucht man vieles, um zu verhindern, dass die Filme ins Netz gelangen.

2014 wurden ebenfalls einige brandneue Filme im Netz veröffentlicht. Sie stammten allesamt von Sony. Das Unternehmen wurde Ziel eines großangelegten Hackerangriffs, der vor dem Kinostart der Satire "The Interview" über die Bühne ging. Der Film nimmt den nordkoreanischen Diktator Kim Jong-un gehörig auf die Schaufel. Die Attacke sorgte für massive Spannungen zwischen den USA und Nordkorea. (red, 28.12.2017)