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Eine Frau gräbt in Erie nach heftigen Schneefällen ihr Auto wieder aus.

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Die Feuerwehr war im Einsatz.

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Vom Gehweg ist nicht mehr viel zu sehen.

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Washington/Chicago – Während sich der Winter in Europa derzeit meist von seiner milderen Seite zeigt, leiden Teile Nordamerikas unter einem heftigen Kälteeinbruch. In der in den USA als "Kältekammer der Nation" bekannten Kleinstadt International Falls (Bundesstaat Minnesota) nahe der Grenze zu Kanada fiel die Temperatur am Mittwoch auf –37 Grad Fahrenheit (–38,33 Grad Celsius), wie der örtliche Wetterdienst mitteilte.

Damit wurde ein bisheriger Tiefstwert von –32 Grad Fahrenheit aus dem Jahr 1924 unterschritten. In Erie im US-Bundesstaat Pennsylvania fielen 165 Zentimeter Schnee, wie der Sender CNN am Donnerstag berichtete. Schon am Dienstag haben die Behörden dort den Notstand ausgerufen.

Einwohner stellten unter dem Stichwort "Snowmageddon" (Schnee-Armageddon) Fotos von den Folgen des Schneesturms ins Netz, die beispielsweise tief unter Schneemassen vergrabene Autos zeigten.

Die Behörden riefen Bewohner dazu auf, nur in dringenden Fällen vor die Haustür zu gehen. Sie empfahlen, sich höchstens mit Notfallkoffern mit Abschleppseilen, Taschenlampen, Schaufeln und Fackeln auf die Straße zu wagen. Die Nationalgarde war im Einsatz.

"Die Truppen sind draußen, können aber einfach nicht mit den Schneemassen mithalten", erklärte ein Behördenvertreter auf Facebook.

Weiterer Temperatursturz erwartet

Im Bundesstaat Kansas waren bereits am Dienstag vier Frauen bei einem Verkehrsunfall ums Leben gekommen, als ihr Auto auf einer vereisten Brücke das Geländer durchbrach und hinabstürzte.

Im Bundesstaat Minnesota zogen hunderte Eisangler auf den zugefrorenen See Upper Red Lake, um Zander zu fangen. CNN-Meteorologe Brandon Miller erwartete für die kommenden Tage für große Teile der USA Temperaturen von zehn Grad unter Durchschnitt.

Auch Kanada betroffen

In Kanada gab der Wetterdienst wegen einer arktischen Strömung für die Provinzen Quebec, Ontario, Manitoba, Saskatchewan und Alberta Warnungen vor Extremkälte aus. Dies bedeute, dass Gesundheitsgefahr etwa durch Erfrierungen und Unterkühlung bestehe, hieß es.

In der Provinz Nova Scotia im Osten Kanadas fiel nach einem Wintersturm für 160.000 Haushalte der Strom aus. Laut dem Meteorologen Alexandre Parent liegen die Temperaturen in Kanada derzeit zwischen zehn und 20 Grad Celsius unter dem jahreszeitlichen Durchschnitt. Die Temperaturen fielen bisher auf zwischen minus 15 und minus 43 Grad. Außergewöhnlich sei zudem die große geografische Ausdehnung und lange Dauer der Kältewelle, die noch bis Anfang Jänner andauern könnte. (APA, red, 28.12.2017)