Neu-Delhi – Der markante Schnurrbart erinnert an den verstorbenen Queen-Sänger Freddie Mercury, die tänzelnden Bewegungen an Michael Jacksons berühmten "Moonwalk": Wenn der Polizist Ranjeet Singh in der indischen Stadt Indore den chaotischen Verkehr regelt, gleicht er einem Tänzer aus Bollywood-Filmen.

Das hat den Mann zu einiger Berühmtheit verholfen. Fast 50.000 Menschen verfolgen seine Choreografien auf den Kreuzungen der Zwei-Millionen-Einwohner-Stadt über das soziale Netzwerk Facebook.

Singh tanzt gegen die Ermüdung an.
AFP news agency

Ermüdende Aufgabe im Lärm und Schmutz

"Ich bin seit Jahren Fan von Michael Jackson und habe seinen Moonwalk-Schritt vor zwölf Jahren kopiert, um den Verkehr zu stoppen", erzählte Singh. "Anfangs waren die Leute überrascht, aber es hat über die Jahre Wunder gewirkt und ist beliebt geworden."

Es sei eine ermüdende Aufgabe, inmitten des Lärms und der verschmutzen Luft den Verkehr zu regeln. "Aber der Moonwalk amüsiert Pendler und Fahrer", sagte Singh, der wie sein Pop-Idol leichtfüßig wie auf einem Laufband rückwärts durch den Verkehr gleitet.

Schon oft Leichen geborgen

Der Verkehr in Indien ist berüchtigt für seine rücksichtslosen Teilnehmer, Staus, von Schlaglöchern übersäte Straßen, Unfälle, Lärm und die Luftverschmutzung. So manch junger Fahrer habe seine eigene Rücksichtslosigkeit mit dem Leben bezahlt, sagt Singh.

"Ich will, dass die jungen Menschen sicher sind und die Regeln beachten", sagte der tanzende Verkehrspolizist, damit er nicht wie schon mehr als 40-mal ihre Leichen nach Unfällen bergen und sich dann "schrecklich" fühlen müsse. (APA/AFP, 28.12.2017)

Foto: APA/AFP/INDRANIL MUKHERJEE
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