Ankara – Die türkische Polizei hat einem Medienbericht zufolge 75 mutmaßliche IS-Anhänger festgenommen und möglicherweise Pläne für einen erneuten Anschlag in der Silvesternacht vereitelt. Die staatliche Nachrichtenagentur Anadolu meldete, in Istanbul seien am Freitag 46 Verdächtige gefasst worden, 43 davon Ausländer.

Bei Razzien in der Hauptstadt Ankara seien 29 Menschen festgenommen worden, auch hier habe es sich mehrheitlich um Ausländer gehandelt.

Die mutmaßlichen Anhänger der Terrormiliz "Islamischer Staat" (IS) würden in beiden Fällen verdächtigt, Anschläge in der Neujahrsnacht geplant zu haben. In der Silvesternacht 2016/2017 hatte ein Angreifer den Istanbuler Club Reina gestürmt und 39 Menschen getötet, die meisten davon arabische Touristen, die dort das Neue Jahr feierten. Seitdem gehen die türkischen Behörden regelmäßig mit Razzien gegen die jihadistische Szene vor.

Anschlag im Vorjahr

Der aus Usbekistan stammende Täter gab damals nach Medienberichten bei seinem Geständnis an, im Auftrag der Terrormiliz IS gehandelt zu haben. Der IS reklamierte den Anschlag für sich.

In Istanbul haben die Behörden in diesem Jahr aus Sicherheitsgründen Silvesterfeiern in drei Bezirken im Zentrum (Beyoglu, Besiktas und Sisli) verboten. In Ankara kündigte der Gouverneur verschärfte Sicherheitsmaßnahmen an. Mehr als 40.000 Sicherheitskräfte werden am Abend des 31. Dezember im Einsatz sein.

Bereits am Donnerstag hatten Sicherheitskräfte nach Angaben von Anadolu bei Razzien in 14 Provinzen 124 mutmaßliche IS-Anhänger festgenommen. (APA, 29.12.2017)