An Aufräumungsarbeiten auf der Valser Landesstraße war weiter nicht zu denken, die drei Wohnhäuser im Siedlungsbereich "Tummelers Sand" blieben evakuiert.

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Vals/Innsbruck – Nach dem gewaltigen Felssturz in Vals in Tirol war die Lage am Freitag vorerst relativ ruhig. "Es kommt relativ wenig herunter", sagte Bürgermeister Klaus Ungerank der APA. Auch Landesgeologe Gunther Heißel sprach von lediglich kleineren Felsabbrüchen. Entwarnung für das betroffene Gebiet konnte aber weiter nicht gegeben werden.

An Aufräumungsarbeiten auf der Valser Landesstraße war weiter nicht zu denken, die drei Wohnhäuser im Siedlungsbereich "Tummelers Sand" blieben evakuiert. Heißel hatte zuletzt gegenüber der APA, davon gesprochen, dass 95 Prozent des Gesteinsmaterials bereits zu Tal gedonnert sei. Weitere größere Abbrüche seien durchaus wahrscheinlich.

Diese 95 Prozent sah Heißel auch durch terrestrische Laser-Scan-Messungen der Abteilung Geoinformation des Landes Tirol bestätigt. Diese ergaben, dass eine Kubatur von 117.150 Kubikmetern ausgebrochen sei. Im Tal abgelagert sei ein Volumen von 130.670 Kubikmetern an Gesteinsmaterial, erklärte Abteilungsvorstand Johannes Anegg gegenüber der APA.

Risse in der Felswand werden beobachtet

Die angekündigten geologischen Laser-Scan-Messungen hätten sich indes etwas nach hinten verschoben und würden voraussichtlich übernächste Woche starten, so Heißel. Dabei sollen die Bewegungen der Gesteinsmassen in der Felswand gemessen werden. Nach und nach könne man dann anhand exakter Zahlen sehen, ob und um wie viel sich etwa die Risse in der Felswand vergrößert haben.

Felssturz am Heiligen Abend

Der gewaltige Felssturz hatte die Landesstraße im Valsertal am Abend des 24. Dezembers einen bis zehn Meter hoch und 150 Meter breit verschüttet. Personen kamen nicht zu Schaden, allerdings wurden mehrere Weiler der Gemeinde Vals von der Außenwelt abgeschnitten.

Rund 150 Dorfbewohner waren bis zur Öffnung eines Notweges eingeschlossen. Zudem mussten zahlreiche Häuser in der Gefahrenzone evakuiert werden. Nur wenige Minuten vor dem Felssturz hatten mehrere Kinder die Stelle auf dem Rückweg von der Christmette passiert. Bürgermeister Ungerank und Landeshauptmann Günther Platter (ÖVP) als Leiter des Krisenteams sprachen von einem "Weihnachtswunder". (red, APA, 29.12.2017)