Asel ist das erste Baby, das 2018 in Wien geboren wurde.

Foto: KAV/Votava

Asel ist das erste Baby, das 2018 in Wien geboren wurde. Das Mädchen kam um 0.47 Uhr in der Rudolfstiftung zur Welt. Ein Anlass zur Freude, doch im Netz schlägt den Eltern und ihrem Neugeborenen Hass entgegen.

Hasspostings auf Facebook

Zahlreiche Medien haben über die Neujahrsbabys der einzelnen Bundesländer berichtet und ihre Artikel auf Facebook gepostet. Auf dem offiziellen Foto des Wiener Krankenanstaltenverbunds trägt Asels Mutter Kopftuch, weshalb sich zahlreiche Nutzer zu verhetzenden und beleidigenden Kommentaren veranlasst fühlten. Die NGO Netpeace hat einige der Hasspostings dokumentiert – so etwa "Nächster Terrorist geboren" oder "Mit dem Fetzen auf dem Kopf muss die Alte doch nach der Geburt stinken wie ein nasser Dachs …ekelhaft" und noch Schlimmeres.

"Eigentlich sollte die Geburt eines Babys ein Grund zur Freude sein. Aber unter den Meldungen zum Wiener Neujahrsbaby 2018 finden sich jede Menge Kommentare voller Hass und Beleidigungen", so Netpeace. Die Organisation wurde 2017 von Greenpeace gegründet und versteht sich als "Friedensbewegung für das Internet".

Besonders viele wüste Postings fanden sich unter dem Beitrag von heute.at. Das Social-Media-Team forderte die Facebook-Fans auf, sich zusammenzureißen. "Wir dulden in unseren Facebook-Kommentaren keine rassistischen, hetzerischen, beleidigenden oder menschenverachtenden Äußerungen. Wer dagegen verstößt, wird gebannt." Der Beitrag vom 1. Jänner wurde bisher rund 500-mal kommentiert.

Meldestelle für Hasspostings

Seit September 2017 gibt es in Österreich eine Beratungsstelle gegen Hass im Netz. Betroffene Nutzer können dort professionelle Hilfe in Anspruch nehmen. Betrieben wird sie von der Anti-Rassismus-Initiative Zara. Informationen, Kontaktdaten und ein Meldeformular dafür findet man auf der Website beratungsstelle.counteract.or.at. (br, 3.1.2018)