Wien – Es gibt ihn als Öko-Musterknaben namens e-Golf – ein Elektromobil mit 300 km Normreichweite -, es gibt ihn als wilden Hund namens Golf R – ein Allrad-Volkssportler mit 310 Turbo-PS -, und dazwischen die ganze riesige Bandbreite mit Plug-in-Hybrid, Diesel und Benzinern: Der Golf, immer noch die Kernbaureihe des deutschen Automobilgiganten, muss eben alles können.
Im Zuge der Modellpflege, die den Golf VII insgesamt auf neuesten Stand bringt, steht bei den Benzinern der Wechsel von den 1,4-Liter-Ottomotoren zu einer neuen Generation mit 1,5 Liter Hubraum an. Den konnten wir nun in Kombination mit dem 7-Gang-DSG (Doppelkupplungsgetriebe) testen – Ergebnis: ein spurtfreudiger, kultivierter, im Klangbild vielleicht ein wenig aseptischer, jedenfalls leiser Motor, der insgesamt perfekt zum Golf passt.
Was im Alltagsbetrieb so unspektakulär daherkommt, ist Ergebnis gründlicher Tüftelei. Gegenüber dem 1,4er hat der 1,5er keine konventionellen Zylinderlaufbuchsen mehr, eine im Plasmaspritzverfahren aufgebrachte hauchdünne, reibungsminimierende Lauffläche übernimmt deren Aufgabe. Der Verbrauchsminimierung dienen auch Maßnahmen wie die kennfeldgeregelte Ölpumpe und das aktive Zylindermanagement ACT – zwei der vier Häferln schalten sich in bestimmten Drehzahlbereichen ganz einfach weg.
Ergibt im Normverbrauch 5,0 Liter auf 100 km gradaus, und damit ist man tatsächlich von modernen Dieselmotoren nicht mehr weit weg. Wir gingen es im Testbetrieb deutlich ambitionierter an, als dies die übliche Klientel tun wird, und kamen dabei auf knapp sieben Liter Testverbrauch.
Der Golf Highline 1,5 TSI ACT DSG kostet als Nackerter 30.333 Euro, der Testwagen schaffte es mit den Extras auf 39.586. (Andreas Stockinger, 10.1.2018)