Wien – Als deutsch-französischer Sprössling wird der Crossland von Opel gehandelt. Dabei stammt der um SUV-Elemente angereicherte Verschnitt aus dem Vorgängermodell Opel Meriva und dem vergrößerten Mokka noch aus einer Kooperation von Peugeot und GM, also noch aus einer Zeit, bevor der PSA-Konzern den Amerikanern Opel abgekauft hat. Designmäßig wirkt der Crossland X gelungen, un er erweitert die SUV-Palette um ein Einstiegsmodell.

Sieht größer aus, als er ist, der Crossland X. Vom Mokka trennen ihn gerade einmal acht Zentimeter und der Allrad, den er nicht hat.
Foto: Andreas Stockinger

Letzterem sieht er zum Verwechseln ähnlich, wobei sich die geneigte Testcommunity fragt, ob es für das Herumkurven im urbanen Raum tatsächlich ein eigenes Modell braucht. Mangels Allradantriebs ist der Crossland X eigentlich ein besserer Van – wie der Opel Meriva, den er ersetzt, wenn er auch nicht so heißt.

Das Heck des Crossland X.
Foto: Andreas Stockinger

Egal, herausgekommen ist ein komfortabler, vergnüglicher Turbo-Direkteinspritzer mit straff abgestimmtem Fahrwerk, der mit sechs Gängen und 130 PS (96 kW) beim Fortkommen Freude bereitet und verspricht, Kosten-Nutzen-Tugenden hochzuhalten. Der Kühlergrill ist übrigens Opel-typisch konzipiert, die Kunststoffbeplankung wiederum unterstreicht das SUV-typische und signalisiert Robustheit. Dem neuen Autobauer Peugeot-Opel ist somit ein echter Crossover entsprungen.

Der Innenraum des kleinen Opel-SUV.
Foto: Andreas Stockinger

Hochwertig und übersichtlich wirkt auch die Innenausstattung, die Tastenbedienung der immer mehr werdenden elektronischen Assets ist einigermaßen intuitiv gelungen, was nicht nur gelernten Opelanern das Upgrade auf ein neues Modell erleichtern sollte. In der Serienausstattung um 21.190 Euro spielt der zu Testzwecken von Opel zur Verfügung gestellte Crossland X Innovation bereits ziemlich viele Stückerln – von Berganfahr- über Spurassistent und Verkehrsschildererkennung bis zur Zwei-Zonen-Klimatisierungsautomatik alles da -, die sich mit Sonderausstattung (Panorama-Sonnendach, Schlüssellos-System und kabelloses Aufladen von Smartphones in der Mittelkonsole etc.) mühelos auf 27.327 Euro raufdrehen lässt. In Schilling rechnet man Beträge wie diese besser nicht um, seinerzeit hätte der Papa dafür eine Superlimousine bekommen. Man kann es aber auch strategisch sehen: So verdient man sich den Ärger der Oberklasse, was Opel laut Werbesujet explizit will.

Turbos machen Spaß, sind aber auch durstig.
Foto: Andreas Stockinger

Innovativ ist das Modell "Innovation" des Crossland X nicht nur in elektronischer Hinsicht: Der Kofferraum lässt sich durch Verschieben der – im Übrigen wie die Vordersitze ergonomisch geformten – Rücksitze um bis zu 15 Zentimeter vergrößern, und zwar links und rechts getrennt voneinander. Die Beinfreiheit ist bei Bedarf also nicht gleich für alle Hinterbänkler gleich stark dezimiert. (Luise Ungerboeck, 4.1.2018)

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