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Passanten versuchen ein Einkaufswagerl mit Feuerholz durch Boston zu transportieren. Im Bundesstaat Massachusetts sind 24.000 Haushalte ohne Strom.

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Auch in New York ist es nach wie vor kalt – das befürchtete ganz große Chaos blieb aber aus. Bürgermeister Bill de Blasio riet Anrainern, zu Hause zu bleiben.

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In der Stadt waren im Laufe des Tages 1.500 Räum- und rund 700 Streufahrzeuge im Einsatz.

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So sieht der Sturm von oben aus.

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Pool in Boca Raton

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New York – Die ungewöhnliche Kälte im US-Bundesstaat Florida hat Leguane regnen lassen: Die wegen der sehr niedrigen Temperaturen erstarrten Tiere stürzten schlichtweg aus den Bäumen. Ein US-Journalist veröffentlichte auf dem Kurzbotschaftendienst Twitter ein Foto eines Grünen Leguans, der – auf dem Rücken und die Beine starr in die Luft gereckt – neben seinem Swimmingpool liegt.

Andere Twitter-Nutzer posteten ähnliche Fotos. "Bei vier Grad Celsius können Grüne Leguane erstarren, weil ihr Blut nicht mehr fließt", erklärte Sarah Lessard von der Naturschutzkommission des ansonsten sonnenverwöhnten Bundesstaates. "Die Großen Leguane bewegen sich sehr langsam und können schon bei zehn Grad aus den Bäumen fallen."

Von Mitleid angetriebene Menschen sollten aber nicht versuchen, die Leguane zu "retten" und ins Warme zu bringen, warnte Lessard. "Es sind wilde Tiere und sie könnten versuchen, sich zu verteidigen."

40 Zentimeter Schnee

Heftige Schneefälle und Sturm haben in vielen Gegenden an der US-Ostküste zu Chaos geführt. In einigen Orten in Neuengland fielen am Donnerstag bis zu 40 Zentimeter Schnee. Es kam zu Verkehrsunfällen und Stromausfällen. An den Küsten kämpften die Menschen mit Überschwemmungen. Für zahlreiche Gebiete galten Schneesturmwarnungen.

Eine ganze Reihe von Gouverneuren und lokalen Verantwortlichen hatte den Notstand ausgerufen. Am Donnerstagabend (Ortszeit) zog der Wintersturm weiter in den Nordosten der USA. Zuvor hatte er bereits im Süden der Ostküste für erhebliche Probleme gesorgt – in Florida fiel der erste Schnee seit 29 Jahren.

Tausende Flüge gestrichen

Allein in Massachusetts waren am Donnerstag 24.000 Haushalte ohne Strom, wie der Gouverneur des US-Staates, Charlie Baker, am Donnerstagabend (Ortszeit) sagte. Auch in Connecticut, den restlichen Neuengland-Staaten sowie Virginia kam es zu Ausfällen. Tausende Flüge mussten gestrichen werden, in vielen Orten fiel der Unterricht an Schulen aus. Fast 500 Mitglieder der Nationalgarde waren im Einsatz.

An der Küste von Massachusetts kam es zu Überflutungen. Aufnahmen aus Boston zeigten, wie Wasser mit Eisklumpen durch die Straßen trieb. Auch in Maine gab es Überschwemmungen.

Hochwasser in Boston sorgt für Verkehrschaos und Feuerwehreinsätze.

Todesfälle aufgrund der Kälte

Laut einem Bericht des Senders NBC sollen infolge des kalten Wetters seit dem 26. Dezember mindestens 20 Menschen ums Leben gekommen sein. In North Carolina gab es drei Tote, wie Gouverneur Roy Cooper mitteilte. Im Bezirk Moore County starben demnach zwei Männer, nachdem ihr Truck von der Straße abgekommen war. Einen weiteren Toten gab es in Surf City.

In New York blieb das befürchtete ganz große Chaos am Donnerstag aus. Bürgermeister Bill de Blasio riet Anrainern, soweit möglich zu Hause zu bleiben. Stadtweit waren im Laufe des Tages 1.500 Räum- und rund 700 Streufahrzeuge im Einsatz. Der Verkehr schob sich schleppend durch Schnee und Matsch, die U-Bahn fuhr aber weitgehend nach Plan. Der Flugbetrieb am John F. Kennedy Airport sollte Freitagfrüh wieder aufgenommen werden.

Keine Entspannung in Sicht

US-Medien bezeichnen den Wintersturm seit Tagen als "Bombenzyklon". Das Phänomen einer "bombogenesis" beschreibt die rapide Verstärkung eines Tiefs, laut US-Wetterbehörde NOAA liegt das am Aufeinanderprallen sehr kalter mit warmen Luftmassen. Für die folgende Entladung wählen manche Meteorologen das Bild einer Bombe.

Auch nach dem Sturm ist für die Ostküste noch keine Entspannung in Sicht. Am Wochenende soll arktische Kälte folgen. Erst Anfang der kommenden Woche soll es wieder wärmer werden. (APA, red, 5.1.2018)