Phnom Penh – Kambodscha hat am Sonntag an den Jahrestag des Sturzes des Regimes der Roten Khmer erinnert. Zehntausende Menschen versammelten sich 39 Jahre nach dem Sturz der Diktatur bei einer feierlichen Gedenkveranstaltung in Phnom Penh.

Kambodschas autoritärer Ministerpräsident Hun Sen, der seit 33 Jahren im Amt ist, lobte in einer Rede seine Regierungspolitik, die dem Land Stabilität und Wachstum gebracht habe.

Die Roten Khmer, die in Kambodscha eine Art Steinzeit-Kommunismus errichten wollten, waren am 7. Jänner 1979 durch vietnamesische Truppen gestürzt worden. In den Jahren zuvor waren geschätzte 1,7 Millionen Menschen getötet worden, verhungert oder an Überarbeitung gestorben. Seit dem Sturz der Roten Khmer wird das Land von Hun Sens straff organisierter Kambodschanischen Volkspartei beherrscht.

Oppositionspartei aufgelöst

Zuletzt hat Hun Sen die Kontrolle über das Land noch verschärft. Im vergangenen November wurde die größte Oppositionspartei des Landes aufgelöst. Menschenrechtsaktivisten, die USA und die EU kritisierten den Schritt und sehen die Parlamentswahl im kommenden Juli als nicht rechtmäßig an.

Hun Sen sagte dagegen am Sonntag, mit dem Vorgehen gegen die Opposition sei "eine neue Katastrophe für das Land verhindert worden". Der Schritt werde für mehr "Demokratie, Menschenrechte und Rechtsstaatlichkeit" in Kambodscha sorgen. Die Regierung hatte der oppositionellen Cambodia National Rescue Party (CNRP) vorgeworfen, als Teil einer Verschwörung zusammen mit den USA und internationalen Organisationen den Sturz der Regierung geplant zu haben. (APA, 7.1.2018)

Foto: APA/AFP/TANG CHHIN SOTHY
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Foto: REUTERS/Samrang Pring
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