Im Rampenlicht: Bernadette Schild.

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Erneut nicht zu halten: Mikaela Shiffrin.

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Flachau – Bernadette Schild hat ihren ersten Weltcup-Sieg verpasst, jubelte beim Nachtslalom von Flachau jedoch über Platz zwei hinter Saison-Dominatorin Mikaela Shiffrin – die 22-Jährige hält nach ihrem Triump vom Dienstag 2017/18 bereits bei Sieg Nummer zehn.

In 1:50,86 Minuten lag Shiffrin am Ende 0,94 Sekunden vor Schild, die nach dem ersten Durchgang noch vor der US-Amerikanerin geführt hatte. Das Stockerl komplettierte die Schwedin Frida Hansdotter (+1,43), die ihren 16 Zweiten nun den zehnten dritten Platz im Weltcup folgen ließ.

Schild, die derzeit konstanteste Torlauf-Artistin des ÖSV, wusste im ersten Lauf den Vorteil der Startnummer eins auf einer nach Regen aufgeweichten Piste perfekt auszunützen. "Das ist total überraschend, es war eine gute Fahrt", sagte die 28-Jährige zur Halbzeit. Eigentlich bevorzugt sie steile Hänge und harten Untergrund – beides lag in Flachau nicht vor. "Ich habe in Kranjska Gora gezeigt, was ich drauf habe."

Eile mit Weile

In der Entscheidung sah Schild den erwarteten Traumlauf der unmittelbar vor ihr ins Rennen gegangenen Shiffrin: Ein "Feuerwerk". Sie habe dann beschlossen, mit etwas mehr Sicherheitsreserve ihren Spitzenplatz abzusichern, so die Salzburgerin im Ziel zu ihrer Strategie. Sie sei mit Platz zwei "superhappy". Immerhin stellte Schild damit ja auch ihr bisher bestes Weltcup-Resultat ein. Vor fünf Jahren hatte in Lenzerheide ebenfalls der zweite Platz am Ende gestanden.

Shiffrin hingegen, die nunmehr 41 Weltcup-Siege auf dem Konto hat, adelte Schild indirekt. Sie habe sich, so Shiffrin, im Finale am wunderbaren ersten Lauf der Konkurrentin orientiert: "So musst du es auch machen." In Durchgang eins hatte sie auf der übergangsreichen Piste Hermann Maier noch ein paar unscheinbare Fehler eingestreut. Der Vorsatz wurde in blendender Manier realisiert, der Lohn bemaß sich auch in 67.490,66 Euro – dem höchstdotierten Siegerscheck im Damenweltcup.

Flotte Junge

Das junge ÖSV-Slalomteam zeigte sich in Flachau insgesamt bestens in Schwung. Neben Schild fuhren weitere drei Österreicherinnen unter die besten Zehn. Katharina Truppe (21) schaffte als Fünfte (+2,67) ihr bisher bestes Weltcup-Resultat, nur vier Hundertstel fehlten auf die viertplatzierte Nina Loeseth aus Norwegen. Katharina Liensberger (20) landete wie zuletzt in Zagreb an der achten Stelle (+2,91), Katharina Gallhuber (20) wurde Zehnte (3,24).

Lokalmatadorin Michaela Kirchgasser dagegen schied bei ihrem letzten Auftritt beim Heimrennen nach einem Fahrfehler schon im ersten Durchgang aus. Selbiges galt auch für die Mitfavoritinnen Wendy Holdener und Petra Vlhova. Ihnen schloss sich im Finale Melanie Meillard an, die Schweizerin war als fünftplatzierte aussichtsreich im Rennen gelegen. (bausch, 9.1. 2018)