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Arpaio (rechts) kandidiert, weil er Trumps Agenda unterstützen wolle.

Foto: AP/Mary Altaffer

Washington – Der umstrittene Ex-Sheriff Joe Arpaio, der im vergangenen Jahr von US-Präsident Donald Trump begnadigt wurde, bewirbt sich für die Kandidatur der Republikaner um einen Senatssitz in Arizona. Das teilte der 85-Jährige am Dienstag im Kurznachrichtendienst Twitter mit. Er kandidiere, weil er Trumps Agenda unterstützen wolle, erklärte er.

Bei dem Senatsrennen geht es um die Nachfolge des Trump-Kritikers Jeff Flake. Die parteiinterne Vorwahl der Republikaner findet im August statt. Es gibt bereits mehrere andere Bewerber. Die eigentliche Wahl ist im November.

Zahlreiche Anzeigen gegen Arpaio

Arpaio ist in der Vergangenheit wegen seiner äußerst harschen und erniedrigenden Behandlung von Gefangenen und seines harten Vorgehens gegen illegal eingewanderte Menschen immer wieder in die Schlagzeilen geraten.

Während seiner langen Amtszeit im US-Bundesstaat Arizona wurden zahlreiche Strafanzeigen gegen Arpaio erstattet. Im vergangenen Juli wurde er von einem Bundesgericht in Phoenix für schuldig befunden, als Sheriff eine gerichtliche Anordnung missachtet zu haben, wonach er die Diskriminierung und ethnische Verfolgung von Immigranten zu unterlassen habe. Ihm drohten sechs Monate Haft, das Strafmaß sollte im Oktober festgesetzt werden. Präsident Trump begnadigte Arpaio jedoch im August. Das sorgte für massive Kritik – auch in den Reihen der Republikaner.

Trump vs. Winfrey

Apropos Kandidatur: Angesichts Spekulationen über eine Präsidentschaftskandidatur der US-Fernsehmoderatorin Oprah Winfrey demonstriert Präsident Donald Trump demonstrative Gelassenheit. Er könne Winfrey besiegen, sagte er am Dienstag vor Journalisten. "Oprah wäre ein großer Spaß. Ich kenne sie sehr gut. Ich mag Oprah." Er glaube aber nicht, dass sie kandidiere. Auch eine Vertraute der 63-Jährigen erklärte, Winfrey sei zwar von der Idee einer Kandidatur "fasziniert", erwäge den Schritt derzeit aber nicht. CNN berichtete dagegen unter Berufung auf zwei andere enge Freunde, Winfrey denke aktiv über eine Kandidatur nach. Sie wurde im Internet als potenzielle Gegenkandidatin zu Trump gehandelt, nachdem sie bei der Golden-Globe-Verleihung für Frauen- und Bürgerrechte geworben hatte. Die nächste US-Präsidentenwahl steht 2020 an.(APA, Reuters, 9.1.2018)