Saisonauftakt: Anfang Dezember 2017 herrschten auf der Wuhrsteinalm schon gute Bedingungen.

Foto: Uwe Grinzinger

Übersichtlich: Die Skitour auf den Geigelstein (Mitte) verläuft von links zum Gipfel. Unten die gut sichtbare ehemalige Skipiste.

Foto: Uwe Grinzinger

Winterschlaf: Die Oberkaseralm, westlich unter dem Geigelstein gelegen.

Foto: Uwe Grinzinger

Drüberstehen: Die Lage am Alpennordrand macht den Geigelstein zur dankbaren Aussichtskanzel.

Foto: Uwe Grinzinger

Wuchtig: Der Geigelstein mit der markanten Steilflanke des "Platts" (links unter dem Gipfel)

Foto: Uwe Grinzinger

Skitourenstart auf 600 m Seehöhe, Ziel auf 1.800 m – und dazwischen so gut wie kein Waldstück. Geht das? Ja, am Geigelstein (1.813 m) in den Chiemgauer Alpen funktioniert das. Auf diesen Berg wurde Ende der 1960er-Jahre ein Lift gebaut, zum Missfallen mancher Skitourengeher. Sie sahen den markanten Berg "entwertet". Als vor einigen Jahren der unrentable Liftbetrieb eingestellt wurde, waren die Tourengeher rasch als "Restlverwerter" zur Stelle: Nun profitieren sie vom Gelände der aufgelassenen Piste, die sie über weite Strecken für Aufstieg und Abfahrt nutzen.

Die Geigelstein-Skitour führt von Ettenhausen vorerst westwärts, stets auf der verwaisten Piste. Bei der Wirtsalm lässt man dann das ehemalige Skigebiet hinter sich. Ab hier weht ein anderer Wind. Ohne stabile Schneeverhältnisse und saubere Aufstiegs- und Abfahrtstechnik kann es nun heikel werden. Deutlich anspruchsvoller geht es hinauf zum Ansatz des Südwestrückens.

Gipfelgeile und Abfahrtsorientierte

Dort scheiden sich die Gipfelgeilen von den Abfahrtsorientierten. Erstere kämpfen sich noch 200 Höhenmeter den steilen Rücken hinauf zum höchsten Punkt – bei wenig Schnee ist das eher eine unerfreuliche Latschenstocherei. Zweitere tun sich das gar nicht erst an und schwingen gleich hinunter.

Fazit: Der Geigelstein ist zu Recht ein bayerischer Skitourenklassiker, der solide Kondition voraussetzt. Man geht in attraktiver Landschaft und mit umfassendem Rundumblick vom Gipfel. Die großteils schönen Abfahrtshänge muss man sich hier nicht – im Unterschied zum Westaufstieg von Sachrang – durch einen langwierigen Forststraßenhatscher erkaufen. Nur: Diese Vorzüge locken neben bayerischen Lokalmatadoren auch viele Salzburger und Nordtiroler an. Schließlich ist der Gipfel lediglich einen Kilometer von der Staatsgrenze entfernt. Wer’s einrichten kann, kommt besser nicht am Wochenende. (Uwe Grinzinger, 12.1.2018)

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