Synaptics' ClearID versteckt sich unter dem OLED-Display.

Foto: Vivo

Laut Insiderberichten hat Apple große Mühen dahinter gesteckt, scheiterte aber am Ende an dem Vorhaben. Dass man es nicht geschafft hat, einen Fingerabdruckscanner in praxistauglicher Form unter dem Display zu verbauen, soll der Grund dafür sein, warum man das iPhone X ausschließlich Face ID als biometrische Entsperrlösung anbietet.

Was der Techriese aus Cupertino nicht geschafft hat, zeigt nun aber die chinesische Handygröße Vivo vor. Auf der CES in Las Vegas können Besucher den Prototypen eines Smartphones ausprobieren, bei dem nur noch ein Fingerprint-Symbol am Bildschirm zeigt, wo der Sensor sitzt.

MrMobile [Michael Fisher]

Man setzt dabei auf das schon vor einiger Zeit vorgestellte "Clear ID"-Modul von Synaptics und outet sich dabei als jener "Top 5-OEM", unter dessen Bestellung die Komponente im Dezember in Massenfertigung gegangen ist. Synaptics hat angekündigt, heuer 70 Millionen Stück zu bauen, dementsprechend dürften sich auch schon andere Smartphone-Hersteller eingereiht haben.

Spart Platz, vermeidet Einflüsse

Der optische Sensor befindet sich unter dem OLED-Display des Vivo-Telefons. Die Verwendung eines solchen Bildschirms ist Grundvoraussetzung, denn der Scanner versteht sich nicht mit der Hintergrundbeleuchtung von LCDs.

Ihn unter das Panel zu legen spart nicht nur Platz und ermöglicht die Unterbringung auf der Vorderseite, ohne dem Gerät eine dicke "Lippe" zu bescheren, sondern vermeidet auch Kratzer, Verschmutzungen oder das Einwirken von Flüssigkeit auf das Tastmodul.

Guter Ersteindruck

In einem Hands-on mit Mr. Mobile wird angemerkt, dass der Sensor noch etwas langsamer arbeitet als üblicher Fingerabdruckscanner. Dass er prinzipiell gut funktioniert, wird ihm auch bei einem Probelauf von The Verge bescheinigt. Den Prototypen seines neuen Smartphones will Vivo in Bälde zur Marktreife bringen, konkrete Angaben zu Releasedatum und Preis gibt es allerdings noch nicht. (gpi, 10.01.2017)