Wien/Paris – Die Mittel für Entwicklungszusammenarbeit (EZA) haben 2016 einen Höchststand erreicht. Insgesamt flossen 145 Milliarden US-Dollar (121,52 Mrd. Euro) von den Geberländern in die Entwicklungsstaaten, das waren 0,32 Prozent des Bruttonationalprodukts (BNE) der OECD-Staaten, wie die OECD am Mittwoch in Paris mitteilte. Österreichs Anteil betrug 0,42 Prozent des BNE, der höchste Wert seit 2008, wenn auch weit entfernt vom langfristigen Ziel.

Die Organisation für wirtschaftliche Entwicklung und Zusammenarbeit (OECD) korrigierte die bisher gültigen Zahlen für 2016 nach oben, nachdem genauere Daten aus den Mitgliedsstaaten eingetroffen waren. Die Zahlen bedeuten einen Anstieg um 10,7 Prozent im Vergleich zu 2015. Das UNO-Ziel von 0,7 Prozent des BNE erreichten 2016 aber dennoch nur sechs Staaten: Dänemark, Deutschland, Luxemburg, Norwegen, Schweden und Großbritannien.

Ausgaben für Flüchtlinge mitgezählt

Einen Anteil am Rekordwert haben die gestiegenen Ausgaben für Flüchtlinge, die in die offizielle Entwicklungshilfestatistik eingerechnet werden können. 2016 machten sie OECD-weit etwa 16 Milliarden US-Dollar aus (11 Prozent der Gesamt-ODA). Besonders stark fällt dieser Effekt im Fall von Österreich ins Gewicht. 2016 entfielen mehr als ein Drittel (36,5 Prozent) der gesamten ODA-Mittel auf Flüchtlingsbetreuung in Österreich. (APA, 10.1.2018)