Rom – Roms armseliger Weihnachtsbaum wird für Bürgermeisterin Virginia Raggi zum Albtraum. Mit dem Fall der kahlen Fichte, die vor Weihnachten zum Gespött der Römer wurde und den Spitznamen "Spelacchio" (der Gerupfte) erhielt, beschäftigt sich jetzt die Antikorruptionsbehörde (Anac). Sie prüft die hohen Transportkosten der Fichte aus dem norditalienischen Fleimstal.

In den vergangenen drei Jahren sei mit Transport, Aufstellen und Entsorgen des Christbaums dieselbe Firma beauftragt worden. Das entspricht laut Anac nicht dem Rotationsprinzip, das für öffentliche Aufträge vorgeschrieben ist. Die Firma habe 37.000 Euro für den Auftrag kassiert, denselben Betrag wie 2015, als sie jedoch zwei Weihnachtsbäume transportiert und aufgestellt hatte.

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Arbeiter räumten den umstrittenen Baum im Jänner ab.
Foto: AP/Riccardo Antimiani

Der Weihnachtsbaum wurde während der Weihnachtszeit zu einer Attraktion. Am Donnerstagabend plant die Stadt Rom eine "Abschiedsfeier" für den Baum. Was aus ihm werden soll, ist noch unklar. Die Fichte könnte zu einer Installation werden oder sogar im Museum landen, hieß es in Rom.

Der Baum, der sogar einen eigenen Twitter-Account unterhält, meldete sich am verregneten Donnerstag mit den Worten "Selbst der Himmel weint wegen mir".

Der Bürgermeisterin kommt die Aufregung um den Baum im Wahlkampf mehr als ungelegen, ist die Politikerin der Fünf-Sterne-Bewegung doch ohnehin immer wieder mit Vorwürfen der Unerfahrenheit konfrontiert. (APA, 11.1.2018)