Eine wichtige Rolle soll dabei der neue Jetta spielen, den VW auf der Ausstellung erstmals vorstellt.

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Detroit – Volkswagen will bis 2020 mehr als 3,3 Milliarden Dollar (2,7 Milliarden Euro) in die Entwicklung und Produktion neuer Modelle in Nordamerika stecken. Etwa 1,2 Milliarden Dollar seien für die USA vorgesehen, teilte der Konzern auf der Automesse in Detroit mit. "Wir wollen Marktanteile gewinnen und von einem Nischenanbieter zu einer bedeutungsvollen Marke in den USA werden", sagte VW-Nordamerikachef Hinrich Woebcken.

Geplant sei bis dahin der Start von mindestens zwei neuen Modellen auf dem US-Markt pro Jahr, sagte VW-Markenchef Herbert Diess. Eine wichtige Rolle soll dabei der neue Jetta spielen, den VW auf der Ausstellung erstmals vorstellt. In den USA war im September 2015 der Abgasskandal aufgeflogen. Woebcken sprach nun von "sichtbaren Fortschritten" beim Comeback der Marke dort.

Absatzrekord 2017

Trotz anhaltender Negativschlagzeilen im Zusammenhang mit dem Dieselskandal hat VW im abgelaufenen Jahr einen Auslieferungsrekord erzielt. 2017 seien weltweit 6,23 Millionen Volkswagen-Fahrzeuge an Kunden übergeben worden, teilte das Unternehmen. Das seien 4,2 Prozent mehr als 2016. Haupttreiber der positiven Entwicklung sei der größte Einzelmarkt China.

In der Volksrepublik betrug der Zuwachs 5,9 Prozent auf 3,177 Millionen Autos. In Deutschland gab es im Gesamtjahr indes einen Rückgang von 4,7 Prozent auf 531.600. In Westeuropa wurden mit knapp 1,43 Millionen 2,5 Prozent weniger Fahrzeuge verkauft.

Im Dezember sei mit weltweit verkauften 594.100 Fahrzeugen ein neuer Auslieferungsrekord erzielt worden. Das seien 5,6 Prozent mehr als im Dezember 2016. In Deutschland seien im letzten Monat des Jahres mit 42.000 Autos 8,4 Prozent mehr als vor Jahresfrist ausgeliefert worden. Das sei unter anderem auf positive Impulse aus der Umweltprämie zurückzuführen. In China betrug der Zuwachs im Dezember 12,9 Prozent auf 342.100 Fahrzeuge.

Milliardeninvestitionen bei Ford

Der zweitgrößte US-Autobauer Ford will sein Engagement bei Elektroautos massiv erhöhen. Der Konzern werde bis 2022 über elf Milliarden Dollar (9,06 Mrd. Euro) in batteriebetriebene und Hybrid-Fahrzeuge investieren, kündigte Ford-Manager Jim Farley am Sonntag bei der Detroiter Automesse an.

Bisher hatte das Unternehmen 4,5 Milliarden Dollar bis 2020 hierfür aufwenden wollen. Noch ist der Anteil von E-Autos in den USA und den meisten anderen großen Märkten verschwindend gering. Doch aufgeschreckt vom Hype um Tesla forcieren die großen Autokonzerne ihre Bemühungen inzwischen deutlich.

Ford bietet mit dem Focus bisher erst ein US-Modell als E-Version an. Diese Palette solle deutlich erweitert werden. Ab dem kommenden Jahrzehnt will Ford auch seinen Verkaufsschlager, den Pick-up-Truck F-150, als Hybrid-Version auf den Markt bringen. Rivale General Motors will bis 2023 mindestens 20 Modelle als E-Auto anbieten. (APA, 15.1.2018)