Henry Bolton tritt von seiner Freundin, aber nicht vom Parteivorsitz zurück.

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London – Nach ihren rassistischen Äußerungen über die Verlobte von Prinz Harry hat sich der Chef der rechtspopulistischen britischen Partei Ukip, Henry Bolton, von seiner Freundin getrennt. Die 25-jährige Jo Marney hatte in einer Serie von Textnachrichten an einen Freund die US-Schauspielerin Meghan Markle extrem beleidigt und war dafür aus der Partei ausgeschlossen worden.

Die Beziehung sei "offensichtlich ganz unvereinbar" mit seinem Amt, sagte der Ukip-Vorsitzende am Montag in einem ITV-Interview. "Die romantische Seite unserer Beziehung ist zu Ende." Er werde die Familie seiner Ex-Freundin, die nun verstört sei, aber unterstützen. Marney bezeichnet sich in sozialen Netzwerken als Model, Schauspielerin, Journalistin und Brexit-Anhängerin.

Kein Rücktritt

An Rücktritt, wie von einigen Parteimitgliedern gefordert, denke er aber nicht, betonte Bolton. Über seine Zukunft müsse nun die Partei entscheiden, sagte der 54-Jährige in einem BBC-Interview. Der Vater zweier Kinder hatte sich kürzlich von seiner Frau getrennt.

Markle, die am 19. Mai Prinz Harry heiraten wird, war schon mehrfach das Ziel rassistischer Kommentare in Großbritannien. Sie hat mütterlicherseits afroamerikanische Wurzeln.

Nach Angaben der "Mail on Sunday" hatte sich Marney zutiefst abwertend über Markle und alle Menschen schwarzer Hautfarbe geäußert. Außerdem warnte sie davor, dass Markle den Weg für einen dunkelhäutigen König ebne. Thronfolger der Queen ist Prinz Charles.

In einer Stellungnahme entschuldigte sich die 25-Jährige später für ihre "schockierende" Ausdrucksweise. Die Zitate seien allerdings aus dem Zusammenhang gerissen worden, erklärte sie.

Bolton wurde im September zum Chef der EU-feindlichen Partei gewählt. Ukip steckt in einer Krise und ist im Parlament nicht mehr vertreten. (APA, 15.1.2018)