Das Pixel 2 XL.

Foto: Andreas Proschofsky / DER STANDARD

Die Veröffentlichung seines aktuellen Top-Smartphones hat sich Google wohl anders vorgestellt. Während man selbst das Pixel 2 XL über seine herausragende Kamera und diverse smarte Features bewerben wollte, dominierte die öffentliche Wahrnehmung ein ganz anderes Thema: Das Display des aktuellsten Top-Smartphones wurde von Testern zum Teil regelrecht verrissen.

Blaustich

Auch wenn nicht all die damals aufgebrachten Kritikpunkte einer näheren Betrachtung standhielten, so blieb doch zumindest ein konkreter Punkt unübersehbar: Im Vergleich zu anderen aktuellen OLED-Bildschirmen zeigt jener des Pixel 2 XL schon bei einer leichten Neigung einen deutlich sichtbaren Blaustich. Schon damals wurde allerdings die Vermutung laut, dass es sich hier um ein Problem bei der Qualitätssicherung handeln könnte, da die Intensität dieses Effekts je nach Gerät stark variierte. Nun scheint sich dies zu bestätigen.

Qualitätssicherung

Aktuelle Ausgaben des Pixel 2 XL zeigen den erwähnten Blaustich praktisch nicht mehr, heißt es bei The Verge. Ähnliches hatten viele Nutzer in den letzten Wochen bereits auf Reddit berichtet. Google scheint also Korrekturen im Produktionsprozess vorgenommen zu haben. Das Problem dabei: Zum Teil sind auch relativ neu produzierte Pixel 2 XL im Umlauf, die die Blauverschiebung noch immer zeigen. Insofern ist also davon auszugehen, dass es – wenn auch abgeschwächt – noch immer ein Problem mit der Einhaltung einer durchgängigen Qualität gibt.

Die erwähnte Verbesserung kann übrigens auch der Autor selbst bestätigen: Bereits ein Ende Oktober produziertes Gerät zeigte erheblich weniger Blauverschiebung als jenes Gerät, dass uns von Google ursprünglich zum Test zur Verfügung gestellt wurde. Auch die damals geäußerte Befürchtung, dass das Display besonders zu Burn-In neigt, haben sich bisher nicht bestätigt. Nach zweieinhalb Monaten täglicher Nutzung zeigen sich bislang keinerlei solche Effekte. Einen weiteren Kritikpunkt, die vergleichsweise "matten" Farben am Homescreen hat Google bereits Anfang Dezember über ein Software-Update bereinigt, seitdem gibt es eine Option mit "lebhaften" Farben, wie man sie von Samsung und Co. gewöhnt ist.

Vergleiche

Das kleinere Pixel 2 war übrigens nie von diesen Problemen betroffen, der Grund: Das XL-Modell verwendet einen POLED-Screen von LG, während das 5-Zoll-Modell einen AMOLED von Samsung einsetzt. In unabhängigen Tests zeigt sich übrigens, dass das LG-Display wesentlich besser als sein Ruf ist: Jenseits des Blaustichs und einer an sich eher "kalt" gewählten Farbeinstellung, handle es sich dabei um einen gut kalibrierten Bildschirm, der bei einzelnen Punkten wie der Graudarstellung sogar besser als die Konkurrenz sei, heißt es etwa in einer ausführlichen Analyse von XDA Developers. (apo, 15.1.2018)